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Die sanitätsdienstliche Ausbildung ist eine der zentralen Grundlagen für alle, die sich ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) oder anderen Hilfsorganisationen engagieren. In diesem Jahr war die Nachfrage nach dieser Fachausbildung im BRK Kreisverband Oberallgäu außergewöhnlich hoch. Es ist dem enormen Engagement der ehrenamtlichen Ausbilder:innen und Praxisanleiter:innen aus den BRK-Bereitschaften zu verdanken, dass diese Herausforderung gemeistert werden konnte. So konnten 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Sanitätsdienstausbildung erfolgreich abschließen.
Sonja Bingger ist als ehrenamtliche „Ausbilderin Sanitätsdienstausbildung" und „Instruktorin Sanitätsdienstausbildung" im BRK Kreisverband Oberallgäu für die Ausbildung mit dem Titel „Grundlehrgang Sanitätsdienst" zuständig. Dass in diesem Jahr die Nachfrage nach der Sanitätsdienstausbildung besonders hoch war, erklärt sie mit dem langen coronabedingten Ausbildungsstau. „Viele unserer Kolleginnen und Kollegen hatten schon seit Längerem Interesse an der Ausbildung. Doch aufgrund von Corona konnten wir diese lange Zeit nicht oder nur im kleinsten Rahmen mit massiv erhöhtem Aufwand, wie räumlicher Trennung in Kleinstgruppen, an verschiedenen Standorten und mit hohen Hygienerichtlinien anbieten. Dass es jetzt wieder regulär losging, hat uns alle gefreut und sehr motiviert.
Im Normalfall laufen zwei Sanitätsdienst-Kurse pro Jahr im Kreisverband Oberallgäu. Heuer waren es vier Kurse, an denen insgesamt 65 Ehrenamtliche aus den Reihen der BRK-Bereitschaften, der Wasserwacht, des Fahrdienstes aber auch vom Arbeiter Samariter Bund und den Feuerwehren teilnahmen“, erklärt sie. Dies sei logistisch die absolute Obergrenze. Denn Sonja Bingger und ihr Team aus zwei weiteren Ausbilderinnen und aktuell sechs Praxisanleiter:innen leiten die Ausbildungen ehrenamtlich in ihrer Freizeit, parallel zu ihrem regulären Beruf und den weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten in den BRKBereitschaften, beispielsweise im Rettungsdienst, beim Helfer vor Ort, in der Bereitschaftsleitung, der Wasserwacht oder der Rettungshundestaffel.
Der für dieses Jahr letzte, aktuell noch laufende Kurs findet in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Sulzberg statt. „Wir bilden Feuerwehrmänner und -frauen aus verschiedenen Feuerwehren zu Sanitäterinnen und Sanitätern aus, damit sie im Feuerwehreinsatz schnelle und professionelle erste Hilfe leisten können, bis der Rettungsdienst eintrifft. Diese Kooperation zwischen Feuerwehr und BRK ist durchaus etwas Besonderes.“
Die Sanitätsdienstausbildung dauert jeweils drei Wochenenden à 48 Unterrichtseinheiten. Diese finden in den meisten Fällen teils in PräsenzUnterricht, teils als E-Learning statt. Im Laufe der Ausbildung erlernen die Teilnehmer:innen in theoretischem Unterricht und intensiven Praxisübungen die richtige Erstversorgung akuter medizinischer Notfälle wie Bewusstlosigkeit, Atemnot, Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, Hitze- und Kälteschäden, Wunden, Knochenbrüchen und vielem mehr. Nach erfolgreichem Abschluss stehen die Sanitäterinnen und Sanitäter beispielsweise bei Vermisstensuchen, Wasserwachtsdiensten oder Veranstaltungen wie Konzerten, Sportveranstaltungen, großen Festen u.Ä. bereit, um Menschen bei Verletzungen oder in anderen akuten gesundheitlichen Notfällen erstzuversorgen. Darüber hinaus werden sie im Feuerwehrdienst und Bevölkerungs- und Katastrophenschutz eingesetzt.
Geschrieben von: Redaktion