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Panorama

Neuverteilung in Kemptens Tafelläden funktioniert

today23. August 2022 10

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Zu viele Menschen auf zu wenig Raum: Die BRK Tafelläden in Kempten sind in den letzten Monaten an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen, weil die Zahl der Besucher in den letzten Monaten enorm zugenommen hat. Neben mehr bedürftigen Menschen sind immer mehr ukrainische Flüchtlinge hinzugekommen. Aus diesem Grund musste das BRK die Verteilung umstellen: Seit letzter Woche bekommen die ukrainischen Flüchtlinge ein fertiges Lebensmittelpaket immer freitags in der Wärmestube ausgehändigt. BRK Oberallgäu Kreisgeschäftsführer Alexander Schwägerl hat über den guten Start mit AllgäuHIT gesprochen.

AllgäuHIT: Die Tafelläden hatten in den letzten Monaten das Problem, dass sie sich um extrem viele Menschen kümmern mussten. Die ehrenamtlichen Helfer sind sogar so weit gegangen, dass sie gesagt haben, wenn sich die Situation nicht bessert, müssen sie das Amt niederlegen. Wie geht’s ihnen nun?

Alexander Schwägerl: Besser, sie sind wieder motiviert, weil wir Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, um die Lage zu ändern. Das haben sie gesehen und bemerken nun auch den Unterschied, seit wir die Neuverteilung der ukrainischen Flüchtlinge umgesetzt haben.

AllgäuHIT: Seit letzter Woche bekommen ukrainische Flüchtlinge ein Lebensmittelpaket nur noch in der Wärmestube, immer freitags. Wie haben sie zuvor die Menschen auf diese Neuverteilung aufmerksam gemacht?

Alexander Schwägerl: Wir sind hergegangen und haben Plakate aufgehängt, auf Deutsch und Russisch haben wir die Personen informiert. Sie haben das mit Bedauern zur Kenntnis genommen, das muss man schon sagen. Wir haben es eine Woche lang thematisiert und dann hat es problemlos am Freitag funktioniert.

AllgäuHIT: Wie genau ist es angelaufen?

Alexander Schwägerl: Der Freitag war der erste Ausgabetag. Sechs Tafelmitarbeiter haben fünf Stunden lang Pakete gepackt und wir haben ungefähr 100 Kunden erwartet. Der Freitag war noch ein Tag, wo es stark geregnet hat, dann sind fast 200 Personen in die Wärmestube gekommen. Helfer haben dann weitere Tüten mit Obst, Gemüse, Wurst und Molkereiprodukte gepackt und an Menschen verteilt. Die weitere Folge war, dass einige ukrainische Frauen, die in ihrer Heimat bereits ehrenamtlich tätig waren, die Situation erkannt haben und uns spontan ihre Hilfe angeboten haben. Wir gehen davon aus, dass es nun genauso unproblematisch weitergeht, dass die Versorgung der Flüchtlinge freitags über die Ausgabe der Wärmestube erfolgt und wir für die Tafel Kapazitäten in den Herbst hinein haben, wenn, wovon wir ausgehen, ein höherer Bedarf besteht.

AllgäuHIT: Haben Sie denn noch genug Lebensmittel zum Ausgeben?

Alexander Schwägerl: Wir können von den Warenspenden, die wir brauchen, natürlich weiterhin viele Lebensmittel gerne annehmen. Wir rechnen damit, dass wir schon in eine Knappheit und Rationierung kommen, wenn die Zahlen weiter ansteigen.

AllgäuHIT: Läuft deshalb ein zusätzlicher Aufruf zum Spenden?

Alexander Schwägerl: Ja natürlich, unser Tafelkoordinator Markus Wille arbeitet stark daran Partner zu finden und versucht, dass Partner, die wir schon haben, mehr abgeben. Nur so können wir auf die künftige Situation vorbereitet sein.

AllgäuHIT: Die Stimmung in den Tafelläden war zwischendurch rau. Einige Menschen haben Angst, dass sie nicht genug Lebensmittel kriegen. Wie lösen Sie solche Situationen, wenn sich jemand benachteiligt fühlt?

Alexander Schwägerl: Die Benachteiligung der Haushalte lassen wir nicht zum Alltag werden. Wir sorgen stets dafür, dass ausreichend Waren da sind. Dass einer, der zuerst kommt, nicht den zehn weiteren nicht das Gefühl gibt, dass alles weg ist. Das Sortiment ist für alle da und bleib auch so.

AllgäuHIT: Wichtig zu betonen ist, dass die Tafeln kein Angebot vom Staat sind, Nun verändert sich die Situation, viele Menschen sind akut bedroht. Sehen Sie den Staat in der Verantwortung für eine Grundversorgung zu sorgen?

Alexander Schwägerl: Unbedingt, die Tafeln sind nur eine Ergänzung und unterstützen. Der Staat muss sich etwas einfallen lassen, um die Grundversorgung sicher zu stellen. Denn es werden durch die Energiekrise immer mehr Menschen den Bedarf haben, die wir nicht ausschließlich über die Tafeln decken können.

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Written by: Redaktion

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