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Seit Jahrtausenden erfreuen sich Kinder und Erwachsene an Spielen aller Art. Was und wie gespielt wird, verändert und entwickelt sich mit der Zeit kontinuierlich weiter. Mit dem Aufkommen technischer Geräte verschob sich das Spielen zunehmen in den Onlinebereich. Statt am Stammtisch im örtlichen Lokal oder zu Hause nutzen viele Spielende nun Computer, Handys oder Smartphones1, was kaum jemanden verwundern sollte, tragen wir diese Geräte doch die meiste Zeit mit uns herum und schlagen mit ihnen auch unterwegs die Zeit tot. Doch nicht nur die modernen technischen Möglichkeiten beeinflussen, wie und welche Spiele wir spielen, sondern auch die Spiele selbst. Welche Gründe es hierfür gibt und was wir daraus für die Zukunft schließen können, damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.
Warum spielen so viele Menschen mit ihren Smartphones?
Im Jahr 2025 stellt das Gaming ein allgegenwärtiges Phänomen dar, das Menschen weltweit unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht oder sozialen Hintergrund erreicht. Zwar wird das Gaming immer noch eher der jüngeren Generation zugeordnet, tatsächlich lässt sich dieses Hobby bei allen Altersklassen vergleichsweise gleichmäßig verteilt feststellen. Überraschenderweise bildet das Smartphone derzeit die beliebteste Gamingplattform – noch vor Tablets, Laptops, Computern oder Spielekonsolen.
Ein langsamerer Prozessor, kleinere Bildschirme und ein begrenzter Speicherplatz können anderen Gamingplattformen nicht das Wasser reichen, dennoch scheinen diese das Spielvergnügen der Nutzer nicht zu trüben und die Vorteile aus Spielersicht überwiegen. Zu diesen gehören beispielsweise die niedrigen Einstiegshürden: Ein Gaming-PC können schnell höhere Summen anfallen, ein Smartphone besitzt heutzutage dagegen fast jeder, wodurch dieses ohne weitere Kosten zum Spielen eingesetzt werden kann. Zudem stehen in den Stores zahlreiche kostenlose oder günstige Spiele rund um die Uhr bereit, egal ob zu Hause oder unterwegs beim Warten auf den Bus.
Darüber hinaus punktet das Spielen auf dem Smartphone mit seiner riesigen Auswahl an Spieltiteln jeglichen Genres, wodurch jeder Gamer etwas Passendes findet. Viele Games bieten außerdem einen Multiplayer-Modus an, dank dessen sich die Spielenden miteinander vernetzen können. Dieser soziale Aspekt steigert das Spielvergnügen bei vielen zusätzlich.
Die Mobilität müssen wir ebenfalls hervorheben: Ob beim Warten auf einen Termin oder während langer Zugfahrten, die Spiele auf dem Smartphone können praktisch immer und überall gespielt werden. Dank der vergleichsweise günstigen Datenvolumen bei Prepaid- oder Vertragsangeboten sind die Spielenden auch nicht mehr an ein WLAN gebunden, um sich die wenigen Gigabyte einzuteilen.
Wie verändern uns die Mobile Games?
Die mobilen Spiele greifen tiefer in unseren Alltag ein, als uns manchmal bewusst ist. Dabei beeinflussen Sie nicht nur unsere Freizeitgestaltung, sondern auch unsere sozialen und kognitiven Muster. Vor allem Kinder können durch Video- und Handyspiele manipuliert werden2. Die Betonung liegt hierbei auf dem Wort können, denn die Auswirkungen müssen nicht in jedem Fall derart negativ ausfallen. Setzt man die richtigen Spiele gezielt ein, können diese die kognitive Entwicklung der Kinder verbessern. So konnte man in der Psychotherapie positive Erfolge beim Einsatz von digitalen Spielen beobachten3. Es kommt also auf den Kontext an, in dem die Spiele eingesetzt werden.
Im Alltag findet das Spielen in den meisten Fällen weder gezielt noch therapeutisch statt. Während wir früher auf längere Freizeitaktivitäten wie das Lesen von Büchern oder Sporttreiben zurückgriffen, nutzen viele Menschen heute Pausen, um ein paar Minuten auf dem Handy zu daddeln. Diese kurzen, intensiven Spielsitzungen fördern eine fragmentierte Aufmerksamkeit, da die Nutzer sich daran gewöhnen, schnell zwischen verschiedenen Aktivitäten zu wechseln. Diese Flexibilität kann in einigen Situationen von Vorteil sein, schadet aber auch der Fähigkeit, sich längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Gleichzeitig stärken diese kurzen Sitzungen die Multitasking-Fähigkeiten, wenn die Spielenden parallel andere Aufgaben erledigen, etwa das Beantworten von Nachrichten oder Hören von Musik.
Aus einem sozialen Blickwinkel betrachtet, schaffen die Handyspiele neue Formen der Interaktion. In Multiplayertiteln wie Fortnite können Freunde und Fremde weltweit in virtuellen Welten zusammenzukommen. Besonders während der COVID-19-Pandemie verwandelten sich Spiele wie Animal Crossing: New Horizons in Plattformen für virtuelle Treffen, bei denen Menschen soziale Verbindungen pflegten, als physische Kontakte nur eingeschränkt möglich waren. Andere bekannte Titel wie Pokémon Go entwickelten sich zu einem Hype und motivierten die Spielenden, wieder häufiger nach draußen zu gehen, ihre Umgebung zu entdecken und das Spielen mit Bewegung zu verbinden. Trotz all dieser positiven Punkte existieren auch Schattenseiten: Das intensive Spielen kann die realen sozialen Kontakte verdrängen. Die Balance zwischen der virtuellen und realen Interaktion zu wahren, scheint aus diesem Grund über die positiven und negativen Aspekte des Spielens zu entscheiden.
Kognitiv fördern Handyspiele Fähigkeiten wie das strategische Denken und Problemlösung. Spiele wie Monument Valley regen beispielsweise das kreative Denken an, während Titel wie Among Us die soziale Intelligenz und Deduktionsfähigkeit trainieren können. Gleichzeitig verändern sie unsere Erwartungen an Belohnungen, denn durch die fortwährenden Erfolgserlebnisse in Form von Levelaufstiegen und virtuellen Währungen gewöhnen sich die Spieler an eine sofortige Belohnung zu ihrer Leistung. Dies kann zu Ungeduld im realen Leben führen, was wiederum unsere Fähigkeit verringert, länger an einem Projekt zu arbeiten, selbst wenn die Belohnung später eintritt. Die Handyspiele formen also nicht nur unsere Gewohnheiten, sondern auch unsere Wahrnehmung, was den Erfolg und Fortschritt angeht.
Der Einfluss von Handyspielen auf die Psyche
Viele Entwickler gestalten die Spiele bewusst, um das Belohnungszentrum im Gehirn anzusprechen, insbesondere durch die Freisetzung von Dopamin. Mechanismen wie Levelaufstiege, tägliche Boni oder seltene Belohnungen schaffen kleine, aber häufige Erfolgserlebnisse, die Freude und Motivation erzeugen können. Solche Spiele steigern kurzfristig das Wohlbefinden, können aber bei einem übermäßigen Konsum zu einem zwanghaften Verhalten führen.
Rund 10 Prozent der Spieler, die Free-to-Play-Spiele nutzen, zeigen Anzeichen eines problematischen Verhaltens, das an eine Sucht erinnert; mit Symptomen wie der Vernachlässigung sozialer Pflichten oder Schlafstörungen. Die manipulativen Designs einiger Spiele, vorwiegend durch In-App-Käufe oder Lootboxen, können sogar psychischen Stress verursachen. Die Opfer solcher Designs sind häufig Kinder und Jugendliche, da sich ihr für die Impulskontrolle zuständiger präfrontaler Kortex noch nicht vollständig entwickelt hat. Hinzu kommt, dass ihnen naturgemäß die Lebenserfahrung fehlt, bestimmte Taktiken der Anbieter zu durchschauen. Der Gruppendruck im Freundeskreis kann zusätzlich das Bedürfnis wecken, mithalten zu müssen.
Dieser Gruppendruck kann zu finanziellen Problemen und Schuldgefühlen führen, besonders wenn die Kinder unbemerkt Geld ausgeben. Zu den psychologisch positiven Aspekten zählen dagegen das spielerische Lernen sowie das Wachsen des Selbstwertgefühls durch die erfahrenen Fortschritte in den Spielen.
Die emotionalen Auswirkungen variieren also stark. Während die Erfolgserlebnisse Stress abbauen können, führen Frustrationen – etwa durch schwierige Level oder toxische Online-Communitys – zu negativen Emotionen. In Zukunft könnten immersive Technologien wie die Augmented Reality die psychischen Effekte weiter verstärken, da sie die Grenzen zwischen dem Spiel und der Realität verschieben. Bereits jetzt sollte daher der bewusste Umgang mit den Handyspielen eingeübt werden, um ihre positiven Effekte zu nutzen und die Risiken der Spielsucht und Isolation zu minimieren.
Virtuelle Welten und reale Folgen: Die Spielsucht nimmt zu
Immer wieder machen Nachrichten zur Spielsucht Schlagzeilen, unter anderem dank der Geständnisse prominenter Betroffener, die dieses Thema zum einen Teil der öffentlichen Wahrnehmung werden lassen4. Spielsucht betrifft alle Altersgruppen. Während Kinder und Teenager oft stundenlang mit Apps wie TikTok verbringen, verlieren sich Erwachsene beispielsweise in Onlineslots5. Vor allem kurze, grelle Reize und sofortige Rückmeldungen triggern das menschliche Belohnungssystem. Studien ergaben, dass die meisten Menschen sofortige Belohnungen bevorzugen statt jenen, die zeitverzögert eintreten – selbst wenn bei diesen die Belohnung höher ausfällt.
Wer ein problematisches Spielverhalten entwickelt, kann die Finger kaum noch vom Handy lassen. Dabei kann das Spielen nicht nur zum Entspannen genutzt, sondern es muss gespielt werden. Dieses Verhalten ist für eine Sucht typisch. Spielen sie nicht, werden die Betroffene unruhig, leiden unter einer schlechten Stimmung oder werden aggressiv. Zudem beansprucht das Spielen extrem viel Zeit, wodurch die Freunde, Familie sowie beruflichen Verpflichtungen vernachlässigt werden. Wird auch um echtes Geld gespielt, kann es darüber hinaus zu finanziellen Problemen kommen.
An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass nicht nur das große Angebot, die Verfügbarkeit und das Handy im Allgemeinen zu Suchtverhalten führen kann. Auch unsichere Zeit wie Krisen und einer sozialen Spaltung, wie wir sie derzeit erleben, veranlassen Menschen dazu, sich in virtuelle Welten zu flüchten und ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln.
Wie man ein gesundes Spielverhalten beibehält
Ob kostenlose Minigames, komplexe Handyspiele oder der Besuch im Onlinecasino, eine Spielsucht stellt ein Extrem dar, das nur in seltenen Fälle entsteht. Um dieser Vorzubeugen, sollten die Spielenden ein gesundes Spielverhalten beibehalten und die eigene Bildschirmzeit am Handy selbstreflektiert betrachten. So kann es helfen, sich vor dem Spielen ein Limit für die investierte Zeit und den Einsatz von Geld zu setzen. Wer sich schwer beherrschen kann, kann die tägliche Bildschirmzeit für die jeweiligen Spielapps limitieren.
Zeitliche oder finanzielle Limits sollten stets die täglichen Verpflichtungen der Spielenden berücksichtigen, sodass weder die Freunde und Familie, Hobbys noch der Beruf vernachlässigt werden oder mehr Geld ausgegeben wird, als sie sich leisten können. An diese Limits sollte man sich dann konsequent halten, denn öfter mal eine Ausnahme davon zu machen, kann leicht einreißen und einen ersten Schritt in die (Handy-)Spielsucht darstellen. Wer diese Sicherheitsvorkehrungen einhält, erhöht die Chancen, Spielspaß statt Frust und Abhängigkeit zu erleben.
Ein ebenfalls spannender Punkt: Das Blaulicht von Bildschirmen steht im Verdacht, sich negativ auf die Schlafqualität auszuwirken. Deshalb sollte man abends im Bett nicht mehr lange am Handy spielen.
Abschließende Gedanken
Das Gaming entpuppt sich als Trend, der nicht aus der Mode kommt. Im Jahr 2025 wird auf dem Handy deutlich vor anderen Geräten am liebsten gezockt. Diesen Umstand können wir rasch nachvollziehen, besitzt doch fast jeder ein Smartphone und hat dieses immer bei sich. Zudem steht für die Spielenden eine riesige Auswahl an Handyspielen bereit, die von einfach bis komplex reichen und den Online Casino mit dem Trend von Handyspielen vereinen.
Nichtsdestotrotz sollten die Spielenden darauf achten, sich nicht zu sehr in den virtuellen Welten zu verlieren und dabei ihre Verpflichtungen, sozialen Kontakte und Hobbys in der realen Welt zu vernachlässigen. Dieses Verhalten kann im schlimmsten Fall in einer Handy- und Spielsucht münden und weitreichende Folgen nach sich ziehen. Wer auf ein gesundes Spielverhalten achtet, kann einer Sucht dagegen effizient vorbeugen.
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Geschrieben von: Redaktion
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