Weiterer saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit im August im Gebiet der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen

Im August 2024 ist die Arbeitslosigkeit im Gebiet der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen weiter gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 3,0 Prozent, was einen Anstieg von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat Juli bedeutet. Insgesamt sind derzeit knapp 12.200 Menschen im bayerischen Allgäu arbeitslos gemeldet, ein Anstieg, der vor allem saisonale Gründe hat. „Dieser Zuwachs ist größtenteils auf junge Menschen zurückzuführen, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung, Schule oder Studium vorübergehend arbeitslos sind“, erklärte Horst Holas, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur.

Ein weiterer Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit ist die zurückhaltende Einstellungspolitik der Unternehmen während der Sommerferien, die oft Neueinstellungen in den Herbst verschieben. Allerdings weist Holas darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit seit 2022 stetig zugenommen hat und aktuell etwa 1.700 Menschen mehr arbeitslos gemeldet sind als im August des Vorjahres. Dieser Trend ist hauptsächlich auf die schwache Konjunktur zurückzuführen, die Unternehmen vorsichtiger bei Neueinstellungen macht.

Arbeitskräftenachfrage sinkt weiter

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin rückläufig. Im August wurden insgesamt 6.784 offene Stellen gemeldet, was einem Rückgang von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Obwohl die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat Juli leicht um 0,4 Prozent gestiegen ist, bleibt sie deutlich hinter dem Niveau des Vorjahres zurück. Dieser Rückgang spiegelt die konjunkturelle Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen wider.

Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

Trotz der allgemeinen Zurückhaltung bei Neueinstellungen gibt es auf dem Ausbildungsmarkt noch viele Chancen. Viele Allgäuer Unternehmen haben weiterhin freie Ausbildungsplätze zu vergeben, und auch nach dem 2. September kann eine Ausbildung begonnen werden. Holas betont die Wichtigkeit der Berufsausbildung als langfristige Investition in die eigene Zukunft und empfiehlt Jugendlichen und deren Eltern, das Beratungsangebot der Berufsberatung zu nutzen.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Die Agentur für Arbeit setzt verstärkt auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Besonders bei der beruflichen Weiterbildung ist ein starker Zuwachs an Teilnehmenden zu verzeichnen. Mit 1.516 Teilnehmenden sind 37,4 Prozent mehr Personen als im Vorjahr in einer geförderten Weiterbildung. Diese Maßnahmen helfen sowohl Unternehmen, ihren Fachkräftemangel zu lindern, als auch Arbeitnehmern, ihre Qualifikationen zu verbessern und ihr Risiko für Arbeitslosigkeit zu verringern.

Holas ermutigt Unternehmen, die Weiterbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter zu nutzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.