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Weitnau, 23. Juli 2024 – Ein ergreifendes Beispiel für die Zerstörungskraft von Starkregen zeigt sich aktuell am Forstweg „Obereinöden“ bei Wengen. Der Weg, der seit 20 Jahren in gutem Zustand war, wurde durch die extremen Niederschläge im Juni massiv beschädigt. Förster Sebastian Seifert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten und Rainer Kiehstaller von der örtlichen Wegebaugemeinschaft erläutern die verheerenden Auswirkungen des Unwetters.
Innerhalb von nur wenigen Stunden führte der Starkregen im Juni dazu, dass der Forstweg „Obereinöden“ auf mehreren Metern abbrach. Trotz der vorhandenen Wasserdurchlässe wurde der Weg durch die Wassermassen unterspült und instabil. Kiehstaller musste daher auch den verbleibenden Teil des Weges für Fahrzeuge sperren, um weitere Schäden und Sicherheitsrisiken zu vermeiden. „Der Weg war professionell angelegt und wurde sehr gut gepflegt“, betont Förster Seifert. „Die jetzigen Schäden sind allein den extremen Niederschlägen geschuldet.“
Im Juni wurden in der Region Wengen und Kürnach innerhalb von 96 Stunden etwa 250 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, was der Niederschlagsmenge eines durchschnittlichen zwei-Monats-Zeitraums entspricht.
Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten am AELF Kempten, erklärt, dass das südliche Allgäu im Vergleich zu anderen Regionen relativ glimpflich davongekommen sei. Dennoch seien die Schäden an Forstwegen in der Region rund um Buchenberg, Weitnau und Maierhöfen erheblich. Viele Wege wurden unterspült oder durch Hangrutschen verschüttet. Die geschätzten Kosten für die Reparaturen im Privatwald der Landkreise Lindau und Oberallgäu liegen bei etwa 300.000 bis 400.000 Euro.
Die Reparaturarbeiten sind bereits im vollen Gange. Die Förster begutachten die Schäden, vermitteln Fördergelder und entscheiden über den Beginn der Arbeiten. Es ist ein aufwändiger Prozess, der nicht nur Planung und Finanzierung umfasst, sondern auch die Verfügbarkeit von Dienstleistungsbetrieben berücksichtigt.
Seifert und Kiehstaller betonen die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Ein Weg ist ein Gemeinschaftswerk“, so Kiehstaller. Die Waldbesitzer, Landwirte, Förster, Jäger und Freizeitsportler profitieren von den Forstwegen. Ohne diese Wege wäre die Bewirtschaftung von Wäldern und die Holzernte erheblich erschwert, und auch die Nutzung durch Wanderer, Radfahrer und Reiter wäre eingeschränkt.
In diesem Sommer müssen die Freizeitsportler mit Einschränkungen und Sperrungen rechnen, da die Reparaturen an den Forstwegen einige Zeit in Anspruch nehmen werden. „Noch vor dem Winter“, so Seifert, „sollten alle im Juni beschädigten Wege wieder in einwandfreiem Zustand sein. Wir hoffen, dass sie dann für mindestens die nächsten 20 Jahre in gutem Zustand bleiben.“
Geschrieben von: Anton Bier