Verdeckte Hausnummern behindern Rettungskräfte im Einsatz

In Notfällen kommt es oft auf jede Sekunde an. Wenn Rettungskräfte wie Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste im Einsatz sind, zählt die schnelle Auffindbarkeit des Einsatzortes. Doch verdeckte, fehlende oder unzureichend beleuchtete Hausnummern können wertvolle Minuten kosten. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen, etwa durch Nebel, Dunkelheit oder schlechte Witterung, müssen Rettungskräfte immer wieder Straßen abfahren, um das richtige Gebäude zu finden. Diese Verzögerungen setzen Patienten unnötigen Risiken aus und erschweren eine schnelle medizinische Hilfe.

„Hausnummern müssen gut sichtbar sein“

Markus Adler, Bereichsleiter Einsatzdienste, Ausbildung und Bevölkerungsschutz der Johanniter in Bayerisch Schwaben, betont die Bedeutung einer klar erkennbaren Hausnummer. „Als Hausbesitzer ist es unerlässlich, sicherzustellen, dass die eigene Hausnummer gut sichtbar und aus der Entfernung erkennbar ist“, sagt er. „Bäume, Büsche oder Kletterpflanzen verdecken oft Ziffern und erschweren so die schnelle Orientierung der Rettungskräfte.“

Er empfiehlt, die Hausnummer an einer gut sichtbaren Stelle anzubringen – idealerweise an der Straßenseite des Hauses. „Vermeiden Sie es, die Nummer hinter Pflanzen oder nur an der Eingangstür auf der Gebäuderückseite anzubringen“, fügt er hinzu. Eine gut platzierte Hausnummer kann entscheidend sein, um den Rettungskräften den richtigen Weg zu weisen und eine schnelle Hilfe zu ermöglichen.

Beleuchtung erhöht die Sichtbarkeit

Gerade in den dunklen Herbst- und Wintermonaten ist eine gut beleuchtete Hausnummer von besonderer Bedeutung. In dieser Jahreszeit sind die Tage kurz, und Nebel sowie schlechte Witterung können die Sicht zusätzlich erschweren. „Moderne LED-Leuchten sind energieeffizient, einfach zu installieren und sorgen dafür, dass die Hausnummer auch bei Dunkelheit oder Nebel gut erkennbar bleibt“, erklärt Adler. Eine gute Beleuchtung erleichtert den Einsatzkräften, schnell den richtigen Ort zu finden. Jetzt, wenn viele Menschen ihre Gärten winterfest machen, ist eine gute Gelegenheit, auch die Sicht auf die Hausnummer zu überprüfen. „Schneiden Sie Bäume und Sträucher zurück, die die Hausnummer verdecken könnten“, rät Adler. „Es ist wichtig, dass die Nummer nicht nur tagsüber, sondern auch nachts sichtbar ist.“

Zusätzliche Hinweise für den Notruf

Besonders in Mehrfamilienhäusern ist es wichtig, beim Absetzen des Notrufs eine vollständige Adresse anzugeben. „Nennen Sie die genaue Hausnummer, Etage und eventuelle Besonderheiten wie Innenhöfe oder schwer zugängliche Eingänge“, rät Markus Adler. Eine genaue Beschreibung hilft den Rettungskräften, schnell den richtigen Ort zu erreichen.

Zusätzlich empfehlen die Johanniter, einen Einweiser bereitzustellen, der die Rettungskräfte bei ihrer Ankunft zu der richtigen Wohnung oder dem richtigen Eingang führt. „Schnelle und präzise Orientierung kann im Ernstfall Leben retten“, unterstreicht Adler. „Sorgen Sie vor, und tragen Sie dazu bei, dass die Helfer schnell und ohne Hindernisse zu denen gelangen können, die dringend medizinische Unterstützung benötigen.“

Checkliste: So helfen Sie dem Rettungsdienst, schneller die richtige Haustür oder das Stockwerk zu finden

1. Hausnummer gut sichtbar anbringen: Sorgen Sie dafür, dass die Hausnummer frei von Pflanzenbewuchs ist und von der Straße aus klar erkannt werden kann.
2. Beleuchtung installieren: Beleuchten Sie den Eingangsbereich und die Hausnummer mit energiesparenden LEDs, um sie auch bei Dunkelheit und Nebel erkennbar zu machen.
3. Eingangsbereich freihalten: Achten Sie darauf, dass der Zugang zum Haus nicht durch Gegenstände, Mülltonnen oder Gartenzubehör versperrt ist.
4. Genaue Adresse beim Notruf angeben: Nennen Sie Hausnummer, Etage und alle Besonderheiten, wie z. B. einen Innenhof oder einen schwer zugänglichen Eingang.
5. Einweiser bereitstellen: Wenn möglich, positionieren Sie jemanden, der die Rettungskräfte bei ihrer Ankunft einweist und zu der richtigen Wohnung oder dem richtigen Ort führt.