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Ab 1. Mai gilt im Öffentlichen Personennahverkehr bundesweit das Deutschlandticket, auch 49-Euro-Ticket genannt. Dieses erhalten auch viele Schüler, die mit dem Bus oder dem Zug zur Schule fahren. Denn der Landkreis Unterallgäu wandelt die Fahrkarten seiner Fahrschüler in der Regel ins Deutschlandticket um.
Das Deutschlandticket bekommen grundsätzlich alle Schüler, die damit günstiger befördert werden können als mit der bisherigen Fahrkarte. „Der Landkreis ist gesetzlich dazu verpflichtet, stets das günstigste Ticket zur nächstgelegene Schule zu erwerben“, erklärt Christine Heim, Sachgebietsleiterin am Landratsamt.
Das bedeutet: Die meisten Schüler, für die der Landkreis Unterallgäu zuständig ist, erhalten das neue 49-Euro-Ticket und können ihre Fahrkarte damit nicht nur für den Schulweg, sondern deutschlandweit nutzen.
Bei der Schülerbeförderung mit dem Bus stehen die Details bereits fest: Da der Bund beschlossen hat, dass das Deutschlandticket digital vertrieben und bereitgestellt wird, benötigen Schüler, die dieses haben möchten, ein Smartphone oder ein Tablet sowie eine eindeutige E-Mail-Adresse.
„Da uns jedoch bewusst ist, dass insbesondere jüngere Schüler noch kein eigenes Handy haben, bieten wir für den Schulweg weiterhin eine papiergebundene Lösung an“, betont Christine Heim. Alle Schüler können bis zum Ende des Schuljahres weiterhin mit den bereits ausgestellten Busfahrkarten zur Schule fahren. Zudem wird es laut Heim auch im neuen Schuljahr ein Angebot in Papierform geben. Dieses sei allerdings kein Deutschlandticket und damit nur für die Schulwegstrecke gültig.
Keine Alternative zum Handy ist im Unterallgäu eine Chipkarte, auf die man das Deutschlandticket buchen kann. „Hierfür fehlt es leider an geeigneten Ausgabestellen sowie an der Kontrollinfrastruktur in den Bussen“, erklärt Heim. Nicht geben wird es auch das Papier-Deutschlandticket mit QR-Code, denn dieses gelte längstens bis zum Jahreswechsel und eine Umstellung während des laufenden Schuljahres würde einen hohen Verwaltungsaufwand bedeuten.
Die für das Deutschlandticket erforderliche E-Mail-Adresse müssen die Schüler an den Landkreis übermitteln. Hierzu wurden diese über die Schulen angeschrieben. An die angegebene E-Mail-Adresse werden die Zugangsdaten für die App geschickt, in der das Ticket hinterlegt wird. Beachten sollte man, dass jede E-Mail-Adresse nur einmal und nicht mehrfach für eventuelle Geschwisterkinder verwendet werden kann.
Noch keine Informationen hat der Landkreis, wie die Bahn mit dem Deutschlandticket umgeht. „Deshalb haben wir leider noch keine Hinweise für Schüler, die mit dem Zug zur Schule fahren“, sagt Heim und ergänzt: „Natürlich werden wir auch hier unsere Beförderungspflicht erfüllen und Tickets zur Verfügung stellen.“ Landrat Alex Eder hält die Einführung des Deutschlandtickets prinzipiell für eine gute Idee. Von der Vorgehensweise des Bundes ist er allerdings enttäuscht. Denn dieser wälze die Umsetzung auf die Landkreise ab und lasse diese damit allein. „Die Landkreise stehen beim Deutschlandticket wieder einmal vor der Herausforderung, einen Beschluss umsetzen zu müssen, der nicht im Detail zu Ende gedacht ist und in der Praxis viele Fragen aufwirft. Das ist eine große Herausforderung.“
Der Landkreis ist zuständig für die Beförderung von Schülern zu Realschulen, Gymnasien, Berufsschulen, Berufsfachschulen, Wirtschaftsschulen, Fachoberschulen, Berufsoberschulen und öffentlichen Förderschulen. Kostenlos Fahrkarten zur Verfügung gestellt bekommen Schüler bis einschließlich zur zehnten Klasse, wenn der Schulweg länger als drei Kilometer ist. Schüler ab der elften Klasse sowie Schüler an Fachoberschulen und Berufsoberschulen müssen die Schulwegkosten zunächst selbst bezahlen, bekommen diese aber unter Umständen erstattet.
Geschrieben von: Redaktion