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Am Montag wurde eine 30-jährige Mindelheimerin von falschen Polizeibeamten angerufen. Diese gaben sich als Beamte der Berliner Polizei und von Europol Niederlande aus. Die Täter erklärten, dass der Ausweis des Opfers im Rahmen von Geldwäsche- und Drogengeschäften missbräuchlich verwendet wurde.
Um die 30-Jährige vor weiteren Ermittlungen wegen Geldwäsche zu schützen, soll sie ihr gesamtes Geld, Bargeld und Buchgeld vom Konto, in Guthabenkarten investieren und die Codes dieser Karten an die Polizei übermitteln. Sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind, erhält sie das so geschützte Geld wieder. Die Frau konnte auf rund 1.700 Euro zugreifen, die sie in Form der Zahlkarten komplett an die Täter übergab.
Im weiteren Verlauf erklärten die vermeintlichen Beamten, dass jetzt auf Grund der Geldwäsche ein Haftbefehl gegen die 30-Jährige vorliegt. Sie müsse zunächst den hier geforderten Betrag in Höhe von 2.000 Euro bezahlen, andernfalls würden Polizeibeamte zu ihr kommen und sie verhaften. Auch dieses Geld würde sie aber nach späterer Abklärung zurückerhalten. Zur Zahlung dieses Betrags kam es nicht, da die Geschädigte zunächst den Haftbefehl sehen wollte.
Zu guter Letzt verlangten die Täter noch die Kreditkartendaten der Geschädigten, um angebliche Täter davon abzuhalten, diese Daten widerrechtlich zu verwenden. Als endlich Zeit für ein Telefonat mit dem Partner fand, erkannte die Frau die betrügerischen Machenschaften und gab keine Daten mehr preis. Insgesamt hatten die Täter, die am Ende völlig erschöpfte Frau, sechs Stunden am Telefon drangsaliert.
Die Anrufe der Betrüger kamen in so kurzer Taktung, dass sie, obwohl sie dringend wollte, nicht mit ihrem Ehemann telefonieren konnte. Die Täter sprachen die ganze Zeit in englischer Sprache. Das war für die 30-Jährige kein Problem, da sie fließend englisch spricht. Die Betrugsmasche dagegen war ihr bisher nicht bekannt. Der Druck sowie die Schwere der gegen sie erhobenen Vorwürfe, versetzte die Geschädigte in einen Schockzustand, im dem sie zum Opfer der Betrüger werden konnte. Die Polizei Mindelheim hat Ermittlungen wegen Erpressung, Betrug und Amtsanmaßung eingeleitet.
Geschrieben von: Redaktion