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Ein besonderes Zimmer steht seit 2018 Mädchen der Lindenschule in Memmingen-Ost bereit. Das „Mädchenzimmer“ bietet einen Ort für die 5. Und 6. Klässlerinnen, um sich zurückzuziehen, mal ohne die Jungs zu sein und sich auszutauschen. Jetzt soll das Zimmer auch als Jungenzimmer genutzt werden.
Seit 2018 gibt es ein „Mädchenzimmer“ im Stadtteilbüro Soziale Stadt Ost. Es wurde in Kooperation mit der Lindenschule und der Stiftung Lesen eingerichtet. Ein kleiner Raum, in dem Mädchen unter sich sein können. In der Regel treffen sich dort Mädchen der 5. und 6. Klasse der Lindenschule. Zukünftig können aber auch Jungs das Zimmer nutzen, es wird also mal Mädchenzimmer, mal Jungenzimmer sein. Den Wunsch nach einem Jungenzimmer hatten Schüler der Lindenschule im Kinderparlament vorgebracht. Stadtteilmanagerin Katrina Dibah-Lavorante und Schulsozialarbeiterin Jenny Hope haben sich nach männlichen Betreuern für die Jungs umgeschaut, und nun kann das neue Projekt starten.
„Ich freue mich über das neue Projekt des Jungenzimmers. Es ist eine sehr gute Sache, dass im Stadtteilbüro ein neuer Treffpunkt speziell für Jungen eingerichtet wird“, betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei der Eröffnung des Jungenzimmers im Stadtteilbüro am Baltenplatz.
Bei der Eröffnungsfeier vor dem Stadtteilbüro waren einige der jungen Teilnehmer an den zukünftigen Gruppenstunden im Jungenzimmer dabei: Fünft- und Sechstklässler der Lindenschule, die den Antrag im Kinderparlament gestellt hatten, und nun am Dienstagnachmittag oder Freitagnachmittag tolle Dinge unternehmen werden, spielen, reden, chillen und einfach gemeinsame Zeit verbringen. Als Betreuer konnte Schulsozialarbeiterin Jenny Hope den Abiturienten Marcel Asli gewinnen, der im Moment als Schulbegleiter arbeitet und im Herbst ein Studium der Sozialen Arbeit beginnen möchte. „Es ist so wichtig, dass die Jungen, wenn sie eine Zeit ganz unter sich verbringen, auch einen männlichen Ansprechpartner haben“, betonte Stadtteilmanagerin Katrina Dibah-Lavorante. Auch die Rektorin der Lindenschule, Elke Schmid-Benecke, begrüßte das
Dass es ein eigenes Zimmer gibt, entstand aus einer Not heraus. Jenny Hope ist auf die Stadtteilmanagerin zugegangen, weil sie bemerkt hat, dass die Mädchen an ihrer Schule keine Flächen für sich haben. „In den Jugendzentren der Stadt, gibt es meist einen großen Jungsanteil und einige Mädchen trauen sich einfach nicht hin“, erklärt Kathrina Dibah-Lavorante. „So wurde ein geschützter Rahmen für sie geschaffen, wo auch die Eltern wissen, wo und mit wem sie sind.“ Sie war nach der Eröffnung des Mädchenzimmers häufig Vorwürfen ausgesetzt, dass damit Jungs ausgeschlossen seien würden. „Nein, das war nicht der Kern dieses Zimmers. Wir wollen niemanden benachteiligen, es ging viel mehr darum, etwas für Mädchen zu schaffen, die sonst keinen Raum bekommen.“ An der Lindenschule ist der Migrationsanteil hoch, daher durften einige Mädchen nicht in Jugendzentren. „Auf diesem Weg haben sie die Erlaubnis der Eltern, weil keine Jungs in der Nähe sind.“ Das Zimmer wird nun immer wieder von verschiedenen Gruppen gemeinsam genutzt. Die Mädchen haben zu Beginn auch gemeinsam mit Dibah-Lavorante das Zimmer gestrichen und dekoriert.
Geschrieben von: Redaktion