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Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Müllverschmutzung im Stadtgebiet Memmingen deutlich zugenommen. In den Grünanlagen, rund um Ruhebänke und in den Naherholungsgebieten der Stadt wird immer mehr Müll einfach liegen gelassen. Die Stadt Memmingen hat aus diesem Grund bereits ein weiteres Fahrzeug zur Leerung der Mülleimer angeschafft. Zudem appelliert Oberbürgermeister Manfred Schilder an die Bevölkerung, den Müll nicht einfach fallen zu lassen, sondern wieder mitzunehmen.
In der Corona-Pandemie sind die Möglichkeiten, die Freizeit außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen sehr eingeschränkt. Viele Menschen zieht es daher in die Grünanlagen oder die Natur. Grundsätzlich ein erfreulicher Trend, wenn nicht viele davon ihren Müll einfach an Ort und Stelle liegen lassen würden. Dieses Problem sieht man auch in Memmingen, sowohl in den Grünanlagen und der Innenstadt, als auch in den Stadtteilgebieten und deren Naherholungsmöglichkeiten. „Es ist sehr unerfreulich, dass manche Menschen ihren Müll nicht aufräumen oder mit nach Hause nehmen. Das Credo, dass man das, was man mitbringt auch wieder mitnimmt, wenn kein Mülleimer da ist oder dieser bereits überfüllt ist, scheint für einige nicht zu gelten“, bedauert Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Die Verschmutzung rund um Ruhebänke, in den Grünanlagen, an den Spazier- und Wanderwegen nehmen seit einem Jahr kontinuierlich zu. Auch wenn Mülleimer aufgestellt sind, wird der Müll einfach irgendwo oder neben vollen Mülleimern fallen gelassen. Dabei werden die innerstädtischen Mülleimer täglich geleert – auch am Wochenende – die außenliegenden Mülleimer in der Regel mindestens einmal pro Woche. Zwei Fahrzeuge sind hierfür im Einsatz. Durchschnittlich kommen etwa 350 Kilogramm Müll pro Tag und Fahrzeug zusammen. Bei den derzeitigen Entsorgungskosten von ca. 200 Euro pro Tonne kostet die Stadt allein die Entsorgung des eingesammelten Mülls rund 88.000 Euro jährlich. Das zweite Fahrzeug wurde erforderlich, da die tägliche Leerung der Mülleimer in der Innenstadt mit einem Fahrzeug nicht mehr zu bewältigen war. Zudem sind in der Innenstadt noch Straßenkehrer unterwegs, um den achtlos weggeworfenen „Kleinmüll“, wie beispielsweise Zigarettenschachteln, Kassenbons oder Kleinverpackungen aufzusammeln.
„Es ist zu beobachten, dass seit Beginn der Pandemie und den stärker genutzten To-Go-Angeboten der Gastronomie immer mehr Verpackungsmaterialien wie Pizzakartons, Fast-Food-Schachteln, Flaschen, etc. in den Mülleimern landen und diese verstopfen“, merkt Urs Keil, Leiter des Tiefbauamts, an.
Das Phänomen des Müll-fallen-lassens tritt leider auch bei den neuen Ruhebänken im Stadtteil Steinheim auf. Sechs von der Stadt Memmingen zur Verfügung gestellte Esche-Bänke wurden hier durch den Bürgerausschuss, die Musikkapelle und den Obst- und Gartenbauverein aus Steinheim aufgestellt. Doch schon nach kurzer Zeit findet sich auch hier Müll rund um die Bänke. „Das Müllproblem gibt es im ganzen Stadtgebiet. Nicht an jeder Ruhebank kann ein Mülleimer aufgestellt werden – zumal auch diese nicht davor schützen, dass die Leute ihren Müll einfach fallen lassen,“ erklärt Michael Koch, Leiter des Garten- und Friedhofsamts. Der herumliegende Müll verschmutzt die Umwelt und weht auch auf umliegende Felder. „So gelangt immer mehr Mikroplastik in den Nahrungskreislauf“, betont Koch. Er appelliert daher an die Vernunft aller Bürgerinnen und Bürger, ihren Müll mitzunehmen oder in vorhandene Mülleimer zu werfen.
Geschrieben von: Redaktion