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Ein gelbes Band um einen Obstbaum bedeutet auch heuer wieder: Hier darf jeder zugreifen und kostenlos Äpfel, Birnen oder Zwetschgen pflücken. Ab sofort markieren der Landkreis und verschiedene Unterallgäuer Gemeinden Bäume auf öffentlichen Flächen wieder mit den Bändern und geben diese damit zum Abernten frei. Darüber hinaus ruft der Landkreis auch private Gartenbesitzer dazu auf, sich an der Aktion „Gelbes Band“ zu beteiligen.
„Wer zu viele Früchte hat, findet so leicht einen Abnehmer“, sagt Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege. „Und wer kostenlos ernten darf, ist meist dankbar für die Obstspende.“
Geeignet für die Aktion sind laut Orf alle Obstbäume, aber auch Walnussbäume. Als gelbes Band könne man zum Beispiel ein dickeres Geschenkband verwenden, aber auch jedes andere gelbe Band, das gut sichtbar sowie wetterfest ist und die Erntesaison übersteht. Markiert werden die Bäume, sobald das Obst reif ist. „Für alle, die pflücken möchten, lohnt es sich also, den ganzen Herbst die Augen nach einem gelben Band offenzuhalten. Die Bäume werden in den kommenden Wochen nach und nach gekennzeichnet werden.“
Wer ein gelbes Band an einem Baum entdeckt, darf ohne zu fragen aufs Grundstück, sollte aber ein paar Spielregeln beachten, sagt der Kreisfachberater. Geerntet werden darf nur für den eigenen Hausgebrauch. Man darf keine Leitern mitbringen und sollte die Bäume beim Pflücken nicht beschädigen. Wichtig auch: Das Ernten erfolgt auf eigene Gefahr.
Der Landkreis beteiligt sich mit dem Projekt „Gelbes Band“ an der Aktion „Deutschland rettet Lebensmittel“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die im September und Oktober läuft. Das Ernährungsministerium will damit für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln werben. „Es wäre doch schade, wenn diese tollen, regionalen Lebensmittel weggeworfen werden, nur weil man Erzeuger und Abnehmer nicht zusammenbringt“, betont Markus Orf. Reifes Obst könne vielseitig verwendet werden – es schmecke nicht nur frisch, sondern auch zu Saft gepresst oder zu Kompott oder Kuchen verarbeitet.
Bei Fragen gibt Markus Orf Auskunft unter Telefon (08261) 995-256 oder per E-Mail an markus.orf@lra.unterallgaeu.de
Geschrieben von: Redaktion