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In seiner 47. Sitzung hat das Welterbekomitee der UNESCO heute die Bauten Ludwigs II. auf die Liste der Weltkulturerbe offiziell aufgenommen. Die Entscheidung, die gegen kurz nach halb vier in Paris gefallen war, war erwartet worden, dennoch war die Spannung bis zu der Verkündung des Komitees groß. „Germany: The Palaces of King Ludwig II. of Bavaria: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen and Herrenchiemsee – from Dreams to Reality“, lautete der Titel mit der ID Nummer 1726 auf der Nominierungsliste der UNESCO.
Ab 10 Uhr hatten viele Bürgerinnen und Bürger im Garten des Schlossbrauhauses darauf gewartet. Gegen circa 11:30 Uhr wurde mit der Entscheidung gerechnet, die allerdings von der UNESCO dann im Zeitplan verschoben wurde, so dass sich die Verkündung über vier Stunden verzögerte, bis Komitee Präsident Nicolai Nenov der deutschen Delegation gratulieren konnte. Zahlreiche Persönlichkeiten waren zu diesem Tag nach Schwangau gekommen, um per Live Stream die Entscheidung mitzuerleben. Darunter seine königlichen Hoheiten Prinz Luitpold von Bayern, sein Sohn Prinz Ludwig mit Familie, Ihre Durchlaucht Prinzessin von Thurn und Taxis, der Bundestagsabgeordnete Stefan Stracke, Landtagsabgeordneter Andreas Kaufmann sowie die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker und Schwangaus Altbürgermeister Reinhold Sontheimer.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Für unsere Märchenschlösser wird ein Märchen wahr: Wir sind Weltkulturerbe! Die UNESCO zeichnet die Königsschlösser in Bayern von König Ludwig II. als Weltkulturerbe aus. Das ist ein weltweiter Ritterschlag für Schloss Neuschwanstein, Schloss Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und das Königshaus am Schachen. Es würdigt unsere Geschichte, Kultur und Baukunst. Bayern ist ein gastliches Land und unsere Königschlösser sind ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt. Gerade Neuschwanstein ist Bayerns Wahrzeichen schlechthin. Das Märchenschloss verbindet große Kunst und Kultur und auch ein bisschen Kitsch und Klischee. Beim Anblick des Schlosses denken weltweit manche vielleicht an Disney – aber nein: Neuschwanstein ist und bleibt das Original aus Bayern. Die Anerkennung durch die UNESCO ist eine große Freude, aber auch ein Auftrag: Wir wollen unser kulturelles Erbe bewahren und für kommende Generationen erhalten. Deswegen investiert der Freistaat viel Geld in Erhalt und Restaurierung unseres kulturellen Erbes.“
Bundestagsabgeordneter Stefan Stracke: „Neuschwanstein gehört nun offiziell der Welt, aber in unseren Herzen bleibt es unverrückbar mit dem Allgäu verbunden. Dieses Schloss ist kein Museum, sondern lebendiger Teil unserer Geschichte, unserer Kultur und Identität. Für uns ist Neuschwanstein nicht nur eine Postkarte für Touristinnen und Touristen, sondern ein Stein gewordenes Symbol für bayerische Schöpferkraft und Visionen, die bis heute faszinieren.“
Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber: „Was für ein historischer Moment! Die UNESCO hat heute entschieden: Neuschwanstein, Herrenchiemsee, Linderhof und das Königshaus am Schachen gehören ab sofort zum Welterbe der Menschheit. Diese Auszeichnung erfüllt uns in Bayern mit tiefer Freude, großem Stolz – und einem klaren Bewusstsein für unsere Verantwortung. Diese Schlösser sind nicht nur steinerne Meisterwerke – sie sind gelebte Träume, Spiegel einer Zeit voller Fantasie, Kunst und Sehnsucht. Sie zeigen, wozu menschliche Vorstellungskraft fähig ist, wenn sie sich in Architektur, Landschaft und Kunst verwandelt.“
Landrätin Maria Rita Zinnecker: „Für mich ist es ein bedeutender Meilenstein, dass Schloss Neuschwanstein jetzt zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Titel bedeutet, dass die Region international noch stärker in den Fokus rückt. Das ist eine große Ehre, die ich aber auch als wichtigen Auftrag verstehe, den eingeschlagenen Weg des Qualitätstourismus weiter konsequent fortsetzen. Dazu zählen gezielte Konzepte für nachhaltigen Tourismus genauso wie eine kluge Steuerung der Besucherströme. Gleichzeitig dürfen wir nie das Wohl der Ostallgäuerinnen und Ostallgäuer aus den Augen verlieren. Unsere zentrale Aufgabe bleibt es, die Anliegen und Lebensqualität der Menschen vor Ort zu schützen und zu stärken – etwa indem wir den Tourismus im Einklang mit dem Alltag, den Bedürfnissen und der Infrastruktur der Bewohner gestalten, regionale Wertschöpfung fördern und sicherstellen, dass die Einzigartigkeit des Ostallgäus bewahrt bleibt.“
Andreas Kaufmann, Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Marktoberdorf, zeigt sich hoch erfreut über die Entscheidung – und sieht darin weit mehr als eine symbolische Würdigung: „Das ist ein historischer Moment für unsere Heimat. Schloss Neuschwanstein begeistert seit Jahrzehnten Millionen Menschen – nun erhält es auch die offizielle Anerkennung, die es verdient. Diese Auszeichnung ist eine Ehre für Schwangau und Füssen, aber auch das gesamte Ostallgäu. Diese Entscheidung ist kein Zufall – sie ist das
Ergebnis harter, jahrelanger Arbeit. Viele Menschen haben daran mitgewirkt. Ihr Einsatz hat sich gelohnt. Die einzigartige Landschaft rund um das Schloss, der weite Blick über das Ostallgäu, das harmonische Zusammenspiel von Natur und Baukunst – all das war Teil des Erfolgs.“
Der Titel Weltkulturerbe gilt als die höchste Auszeichnung, die ein Bauwerk oder Denkmal weltweit erhalten kann. Sie bezeichnet unschätzbare und unersetzliche Güter nicht nur jedes Volkes, sondern der ganzen Menschheit. So bedeutet der Titel vor allem die Verpflichtung zum Schutz und der Erhaltung dieses Erbes. Eröffnet wurde die Liste der schutzwürdigen Güter von der UNESCO bereits im Jahr 1978. In Deutschland beschließt die Kultusministerkonferenz, welche Stätten bei der UNESCO zur Aufnahme in die Welterbeliste nominiert werden. Über die Aufnahme in die Welterbeliste entscheidet schließlich das Welterbekomitee.
Geschrieben von: Lars Peter Schwarz
bayern Ostallgäu Schloss Neuschwanstein UNESCO Weltkulturerbe