Streit um Markenname: Nächstes Kapitel im Neuschwanstein-Zwist

Es ist ein jahrelanger Streit um einen Namen und heute (Donnerstag) geht er eine neue Runde. Es geht um Schloss Neuschwanstein, die größte Touristenattraktion in Bayern. Der Freistaat hat sich den Markennamen für Souvenirartikel schützen lassen. Aber mittlerweile hat auch ein Händlerverband Rechte darauf. Das will Bayern nicht auf sich sitzen lassen und hat geklagt. Wir fragen nach beim Kollegen Justin Hamm.

Worum geht’s bei dem Gerichtsstreit genau?

Im Jahr 2019 hatte das EU-Amt für geistiges Eigentum den Namen Neuschwanstein, zu Gunsten des deutschen Bundesverbandes, Souvenir, Geschenke, Ehrenpreis eintragen lassen. Es geht darum, wer den Namen auf Schmuck, T-Shirts, oder Tassen drucken darf, das hat dann auch mit Lizenzgebühren zu tun. Der Freistaat Bayern sagt, er habe die älteren Rechte an der Marke, das wies das EU-Amt damals zurück. Deshalb nun die Klage vor dem europäischen Gerichtshof, der Freistaat will die Marke für sich, um selbst entscheiden zu können, wer Neuschwansteinprodukte vertreibt.

Und wie sind Aussichten im neuen Prozess?

Im damaligen Prozess ging es eigentlich garnicht darum, dass der Verband aus Händlern und Produzenten die Marke zugeschreiben bekommt, der Verband wollte eigentlich, dass die Marke gelöscht wird. Die Argumentation damals, Neuschwanstein sei eine geographische Angabe und deshalb Markenrechtlich garnicht schützbar, das sah das EU-Gericht anders und entschied sich quasi für einen Mittelweg, aber der Freistaat will das jetzt nicht auf sich sitzen lassen, der Ausgang ist wegen der langen Vorgeschichte aber offen.

Es bleibt also spannend im Kampf um den Markennamen. Danke, Justin!
Laut Google-Suchanfragen ist Schloss Neuschwanstein das beliebteste Schloss in ganz Deutschland. Über 200.000-mal wird die Sehenswürdigkeit pro Monat gegoogelt und die besten Bewertungen hat es auch. Lohnt sich also offensichtlich, um den Markennamen zu kämpfen.