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Politik

Stracke (CSU) fordert durchdachte Politik für Wald- und Forstwirtschaft

today17. Februar 2025 16

Hintergrund
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Auf Initiative des Allgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke trafen sich Vertreter der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) Füssen und Marktoberdorf sowie Andreas Täger, Geschäftsführer des AllgäuHolz Markenverband (dem die Allgäuer Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse angehören), um über die drängenden Herausforderungen der Forstwirtschaft im Allgäu zu sprechen.

Im Zentrum des Gesprächs standen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder und die damit verbundenen Herausforderungen für die nachhaltige Forstwirtschaft. „Bei uns im Allgäu haben wir glücklicherweise noch vergleichsweise stabile Bedingungen“, berichteten die Forstfachleute. „Es gibt hier immer noch ausreichende Niederschläge, und der Grundwasserspiegel ist auf einem guten Stand. Das hat uns im vergangenen Jahr vor den gravierenden Folgen von Dürreperioden und schweren Sturmereignissen verschont. In anderen Regionen wie Franken sieht das leider anders aus.“ Allerdings sei die Waldbewirtschaftung auch stets eine Generationenaufgabe, eher ein Marathon als ein Sprint, so die einhellige Meinung. So erklärte der Vorsitzende FBG Marktoberdorf Wolfgang Guggenmos, dass der Wald nur dann eine wirksame CO2-Senke bleiben könne, wenn er aktiv bewirtschaftet wird. „Bäume mittleren Alters sind besonders effektiv in der CO2-Speicherung. Wird der Wald nicht genutzt, beginnen die Bäume zu verfallen und setzen das gespeicherte CO2 wieder frei. Das ist nicht nur schlecht für das Klima, sondern verhindert auch den wertvollen Nutzen des Waldes als Rohstoffquelle für Bauholz und andere Produkte.“

 Die Bewirtschaftung der Wälder als nachhaltige Ressource, darin waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, erfordert praxisorientierte Lösungen und eine sinnvolle politische Unterstützung. Diese Unterstützung ist jedoch zunehmend durch Bürokratie und überregulierende EU-Vorgaben gefährdet – allen voran durch die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die ab 2026 in Kraft tritt.

 „Die EU-Entwaldungsverordnung mag gut gemeint sein, doch sie verkennt die realen Herausforderungen in Deutschland“, kritisierte Stracke. Ab 2026 wird von Waldbesitzern verlangt, vor dem Holzverkauf detaillierte Daten wie Geokoordinaten, Holzmenge, Holzart und Produktionszeitraum im Rahmen einer Sorgfaltserklärung in einem EU-Informationsportal zu erfassen. Für Waldbesitzer, die nur kleine Mengen Holz verkaufen, bedeutet dies einen bürokratischen Aufwand, der in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Risiken steht. „Ein Waldbesitzer, der nur wenige Festmeter Holz verkauft, wird mit dem gleichen bürokratischen Aufwand belastet wie ein global agierender Holzkonzern. Diese Regelung ist völlig unverhältnismäßig“, erklärte Andreas Täger.

 Die Vorsitzende der FBG Füssen Gabriele Schmölz verwies darauf, dass in Deutschland die Entwaldung durch die strengen nationalen Gesetze sowie Zertifizierungen ohnehin weitgehend ausgeschlossen sei. „Die EU-Regelung mag gut gemeint sein, um die illegale Abholzung in tropischen Regionen zu stoppen, sie belastet uns hier in Deutschland völlig unnötig“, sagte Schmölz.

 Auch Stracke zeigte sich entsetzt vom bürokratischen Overkill und forderte eine sofortige Nachbesserung der Verordnung. „Die EU-Regelung ist ein Bürokratiemonster ohne Mehrwert und wird die Forstwirtschaft in Deutschland nicht voranbringen. Stattdessen braucht es eine Politik, die den Waldbesitzern echte Unterstützung bietet und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder fördert.“ In diesem Kontext kritisierte Stracke die Bundesregierung, insbesondere den Grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir scharf. „Die Grünen in Berlin blockierten in Brüssel pragmatische Lösungen, zum Schaden der Waldbesitzer und des nachhaltig bewirtschafteten Waldes“, so Stracke. Der Umbau zu klimastabilen Wäldern brauche motivierte Waldbesitzer statt gefrustete, unterstrich der Abgeordnete abschließend.

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Geschrieben von: Redaktion

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