Stefan Röhl (Bewährungshelfer) zu Gast bei Norbert Kolz im SonnTalk von Radio AllgäuHIT am Sonntag, 02.03.2025 von 10 bis 12 Uhr

In Deutschland stehen Tausende Menschen unter Bewährungsaufsicht. Wer eine Strafe auf Bewährung erhält oder vorzeitig aus der Haft entlassen wird, bekommt häufig einen Bewährungshelfer an die Seite gestellt. Doch welche Aufgaben übernimmt ein Bewährungshelfer, und wie wichtig ist seine Arbeit für die Gesellschaft?

Ein Bewährungshelfer ist eine zentrale Schlüsselfigur im deutschen Rechtssystem. Seine Hauptaufgabe besteht darin, straffällig gewordene Personen auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft zu begleiten. Gleichzeitig überwacht er, ob die vom Gericht auferlegten Bewährungsauflagen eingehalten werden. Dabei bewegt sich der Berufsstand in einem Spannungsfeld zwischen sozialer Unterstützung und behördlicher Kontrolle.

Die Bewährungszeit beträgt in der Regel zwischen zwei und fünf Jahren. In dieser Zeit stehen die verurteilten Personen in regelmäßigem Kontakt mit ihrem Bewährungshelfer. Wer sich an die Auflagen hält, hat gute Chancen, seine Strafe erfolgreich zu verbüßen. Verstöße können jedoch schwerwiegende Konsequenzen haben. Wird gegen Bewährungsauflagen verstoßen, kann das Gericht die Bewährung widerrufen und eine Haftstrafe anordnen.

Trotz der hohen gesellschaftlichen Relevanz des Berufs kämpfen viele Bewährungshelfer mit schwierigen Arbeitsbedingungen. Überlastung, Personalmangel und hohe Fallzahlen erschweren oft die individuelle Betreuung. Doch trotz der Herausforderungen bleibt die Arbeit eine Berufung. „Wenn es gelingt, einem Menschen eine zweite Chance zu ermöglichen und er ein straffreies Leben führt, dann ist das der größte Erfolg.

Der Beruf des Bewährungshelfers leistet einen entscheidenden Beitrag zur Resozialisierung und zur Verhinderung von Rückfällen. Ohne ihre Arbeit wäre die Reintegration vieler straffällig gewordener Personen in die Gesellschaft deutlich schwieriger – und die Gefahr erneuter Straftaten möglicherweise höher.