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Zwischen den beiden Allgäuer Städten Kempten und Memmingen soll ein sogenannter „Fahrrad-Freeway“ entstehen. Diese Idee verfolgen die beiden Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) aus Kempten und Memmingen.
Der Startschuss für das Projekt fiel bereits gestern Nachmittag in Kempten. Passend zum Weltfahrradtag am heutigen 3. Juni wird das Vorhaben am Mittag auch in Memmingen vorgestellt. Die Idee zum Fahrradschnellweg stammt von Konrad Mayer, Tourleiter und Vorstandsmitglied beim ADFC Memmingen:
„Am Anfang war es nur eine Idee. Ich hatte festgestellt, dass die großen Fernrundtouren von Memmingen aus immer über Grünbach Richtung Altusried führen, aber nicht nach Kempten. Das fand ich schade. Es gibt eine Autobahn, eine Bahnlinie, aber eigentlich nichts, was für den Radtourismus da ist.“
Eine tolle Idee, sagt auch Lutz Bäucker, Vorstand beim ADFC Kempten-Oberallgäu. Immerhin wäre das auch der erste Radschnellweg im Allgäu, etwas Vergleichbares gibt es bisher nicht:
„Nein, keinen einzigen Kilometer. Auch in Bayern gibt es bislang nur sehr wenige Fahrradschnellwege. Die Idee dabei ist, möglichst viele Pendler zum Umstieg zu bewegen, also weg vom Auto, weg von der Straße, hin zu mehr Gesundheit und besserer CO₂-Bilanz. Entlang der rund 35 Kilometer langen Strecke liegen viele große Unternehmen, die sicher auch daran interessiert sind, gesunde Mitarbeitende zu haben. Wenn viele mit dem Rad kommen, sehe ich da großes Potenzial.“
Wo genau die Route über diese 35 Kilometer verlaufen wird, ist derzeit noch nicht klar. Man steht erst am Anfang der Planung. Fakt ist aber, dass man die Strecke, für die man heute gut zwei bis drei Stunden benötigt, dann auf dem Freeway in weniger als der halben Zeit schaffen kann. Das Projekt ist auf jeden Fall unterstützenswert, sagt Kemptens OB Thomas Kiechle:
„Na ja, also es macht natürlich schon Sinn, bei zwei bedeutenden Städten im Allgäu auch die Verkehrsfrage noch mal neu zu denken. Und zwar nicht bloß in Richtung Zug und Auto, sondern auch einem zunehmenden Bedürfnis Rechnung zu tragen: nämlich, dass viele Leute, junge und ältere, mit dem Fahrrad unterwegs sind. Und alle wollen, dass sie verkehrssicher unterwegs sind. Und das ist ein Thema, das wir wirklich mal grundlegend bedenken müssen.“
Als nächsten Schritt nach dem symbolischen Startschuss will der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Konrad nun einen Antrag im Bayerischen Landtag einbringen, um das Staatliche Bauamt einzubinden und den Planungsprozess in Gang zu bringen:
„Die Staatsregierung fördert ja den Radwegebau schon sehr gut entlang von Staatsstraßen mit bis zu 90 Prozent der Baukosten. Und insofern können wir uns auch hier gut vorstellen, Teilabschnitte mit staatlicher Förderung zu unterstützen. Und natürlich durch das Know-how des Staatlichen Bauamts.“
Finanziert werden könnte das Projekt, dessen Kosten im zweistelligen Millionenbereich liegen, gemeinsam von den beiden kreisfreien Städten, den Landkreisen, dem Freistaat sowie den Gemeinden entlang der Strecke. Mit einer Realisierung ist allerdings erst in gut fünfzehn Jahren zu rechnen. Heute soll das erste Fahrradschnellweg-Schild symbolisch an Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher übergeben werden. Im Anschluss radelt der ADFC Memmingen in Richtung Kempten und der ADFC Kempten in Richtung Memmingen, um sich in Bad Grönenbach zu treffen.
Geschrieben von: Stefanie Eller
Allgäu Farrad Kempten Memmingen Radtourismus Schnellweg