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Panorama

Schutz für seltene Waldvögel: Neue Horste für Schwarzstörche im Kempter Wald gesichert

today25. November 2025 7

Hintergrund
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Das Gebiet rund um den Kempter Wald zählt seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Brutrevieren des seltenen und streng geschützten Schwarzstorches im Allgäu. Naturbelassene Feuchtwiesen, kleine Bäche, Sümpfe und große Waldmoore schaffen ideale Lebensbedingungen: reichlich Nahrung in Form von Insekten, Amphibien und Fischen sowie abgeschiedene Altholzstrukturen, in denen die scheuen Waldvögel ungestört brüten können. Doch die mächtigen Horste der Schwarzstörche sind Wind und Wetter ausgeliefert – und nicht selten werden sie im Laufe der Zeit instabil. Der Forstbetrieb Sonthofen hat nun erneut Maßnahmen ergriffen, um die Brutplätze zu sichern.

Der vom Absturz gefährdete Naturhorst wurde durch Baumkletterer mithilfe einer künstlichen Unterkonstruktion an der alten Fichte gesichert / Foto: Harald Farkaschovsky, LBV

Revierförster Sebastian Neubauer, der den großen Staatswaldkomplex östlich von Kempten betreut, erlebt die majestätischen Tiere regelmäßig: „Die Schwarzstörche, die im Frühling hoch in der Luft über dem Kempter Wald kreisen, sind für mich eines der schönsten Naturerlebnisse in meinem Arbeitsalltag.“ Besonders stolz ist er auf die imposanten Horste, die das Schwarzstorchpaar Jahr für Jahr weiterbaut. Mit jeder Saison wächst das Nest – mehrere Hundert Kilogramm Nistmaterial kommen über die Jahre zusammen. Kein Wunder, dass vor allem Stürme den Horsten zusetzen oder sie von den tragenden Ästen abrutschen lassen können. „Das kann den gesamten Bruterfolg gefährden“, so Neubauer.

Um die Population im Kempter Wald langfristig zu schützen, arbeiten die Bayerischen Staatsforsten seit vielen Jahren eng mit der AG Schwarzstorchschutz des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) zusammen. Das gemeinsame Ziel: Brutplätze erhalten, sichern und regelmäßig kontrollieren. Dazu gehört auch der Einsatz von Kunsthorsten, die an angestammten Brutbäumen installiert werden, wenn Naturhorste drohen, abzustürzen.

In diesen Tagen wurden erneut ein künstlicher Horst angebracht und ein weiterer instabil gewordener Naturhorst abgesichert. „Künstliche Plattformen für den Waldstorch sind sehr effektive Schutzmaßnahmen, um absturzgefährdete oder zerstörte Naturhorste zu ersetzen“, erklärt Harald Farkaschovsky von der AG Schwarzstorchschutz. Dabei müssen viele Details stimmen: Möglichst der gleiche Baum wird genutzt, und das Nistmaterial wird so arrangiert, dass es wirkt, als habe der Storch es selbst eingebaut. Die Bayerischen Staatsforsten finanzierten in diesem Jahr die Sicherungsarbeiten und unterstützen damit das Naturschutzprojekt maßgeblich. „Unsere Waldstörche haben nun wieder ein komfortables Zuhause und werden hoffentlich noch viele Jahre Jungvögel großziehen“, so Farkaschovsky.

Ob die Maßnahmen erfolgreich sind, zeigt sich allerdings erst im kommenden Frühjahr, wenn die Schwarzstörche aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Jann Oetting, Betriebsleiter des Forstbetriebs Sonthofen, blickt optimistisch auf die nächste Saison: „Die Chancen für eine erneute Brut stehen gut. Das Nahrungsangebot ist hervorragend, und die künstlich geschaffenen Horste haben in den letzten Jahren zu beachtlichen Erfolgen geführt.“ Die enge Zusammenarbeit zwischen den Staatsforsten und der AG Schwarzstorchschutz nennt Oetting „im wahrsten Sinne fruchtbar“ – ein Blick auf die erfolgreichen Bruten bestätigt das eindrucksvoll.

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Geschrieben von: Redaktion

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