Der Tauschraum der Sozialen Stadt Ost in Kempten wird nach fünf Jahren geschlossen. Grund sind zunehmende Anfeindungen und Handgreiflichkeiten gegenüber Ehrenamtlichen. Trotz großer Beliebtheit und positiver Resonanz sei ein Weiterbetrieb unter diesen Bedingungen nicht mehr möglich.

Nach fünf Jahren endet der Betrieb des Tauschraums der Sozialen Stadt Ost an der Mozartstraße. Die beliebte Einrichtung, in der Bewohner gebrauchte Gegenstände wie Kleidung, Bücher, Geschirr oder Kleinmöbel tauschen konnten, musste aufgrund zunehmender Anfeindungen gegen Ehrenamtliche schließen.
„Es war zunehmend schwierig, ehrenamtliche Betreuer zu finden, da es immer wieder zu Beschimpfungen und Respektlosigkeiten kam“, erklärt Quartiersmanagerin Magali Bassolet. „Unter diesen Bedingungen können wir den Tauschraum nicht weiterführen.“
Der Tauschraum war seit Sommer 2020 ein Treffpunkt im Quartier. Ehrenamtliche Teams sorgten für Ordnung und sortierten unbrauchbare Gegenstände aus. Trotz vieler positiver Begegnungen kam es immer wieder zu Problemen: Besucher weigerten sich aufzuräumen, es gab Müllablagerungen und zuletzt sogar Handgreiflichkeiten. Eine Mitarbeiterin mit Rollator wurde geschubst.
Nach langen Überlegungen und Gesprächen sei die Schließung unvermeidlich, betont Bassolet: „Das ist sehr schade, aber wir sehen keine andere Lösung. Dieses tolle Projekt muss leider beendet werden.“