Mehrere Bäume, die von Klimaaktivisten im Laufe des gestrigen Tages am Rand einer Kiesgrube bei Schlier im Landkreis Ravensburt besetzt worden waren, sind heute Vormittag von der Polizei geräumt worden. Bereits gestern war die Besetzung von der zuständigen Versammlungsbehörde beim Landratsamt Ravensburg als Versammlung eingestuft und in der Folge formell aufgelöst worden.
Nachdem die Aktivisten den daraufhin ausgesprochenen Platzverweisen keine Folge leisteten, wurde die Polizei vom Eigentümer des Waldstückes mit der Räumung des Areals beauftragt. Heute gegen 7.30 Uhr wurden das betroffene Gelände sowie die daran vorbeiführende L 317 weiträumig abgesperrt.
Polizeiliche Spezialisten für Höhenintervention sicherten anschließend nacheinander die vier in den Bäumen hängenden oder teilweise in Hängematten sitzenden Aktivisten und seilten diese auf den Boden ab. Die Räumung verlief ohne Gegenwehr und ohne besondere Vorkommnisse, gegen 10.45 Uhr war die letzte Person zurück auf der Erde. Am Rande der polizeilichen Maßnahmen wurde von Unterstützern der Aktivisten eine Spontandemonstration initiiert, hier wurden insgesamt sechs Personen gezählt. Auch diese Demonstration verlief friedlich.
Alle vier Betroffenen der Baumbesetzung wurden zur Klärung der Identität und für weitere Ermittlungen zunächst vorläufig festgenommen, gegen sie wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet.
Im weiteren Verlauf wurden die vom Grundstückseigner durchgeführten Rodungsarbeiten, die ohne weitere Störungen verliefen und kurz nach Mittag abgeschlossen waren, polizeilich gesichert. Die Sperrung der L 317 wurde gegen 13 Uhr wieder aufgehoben.
Neben zahlreichen Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Ravensburg unterstützten Einheiten verschiedener Spezialdienststellen der Polizei Baden-Württemberg die Einsatzmaßnahmen im Altdorfer Wald.
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