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Events & Kultur

SCHAU! Grabung 2025 im APC: Spurensuche im Zentrum der Römerstadt

today29. Juli 2025 3 5

Hintergrund
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Den alten Römern ist man wieder im Archäologischen Park Cambodunum in Kempten auf der Spur. Denn der APC lädt bis Mitte August zu einer neuen Schaugrabung auf dem Gelände ein.

Die Studierenden des Fachbereichs „Provinzialrömische Archäologie“ der Ludwig-Maximilians-Universität München setzen dabei ihre Arbeiten zur Erforschung des ersten Forums der Römerstadt Cambodunum fort. Schon im letzten Sommer hatte man bei einer ersten Grabungskampagne wichtige Hinweise darauf gefunden. Wir haben mit Dr. Maike Sieler, Leiterin des Archäologischen Parks Cambodunum in Kempten, darüber gesprochen:

Was genau ist denn das Ziel der Grabung? Was wird da gemacht?

Wir erforschen weiter die Anfänge der ersten Römerstadt Bayerns, also Cambodunum, und zwar im Zentrum der ehemaligen Römerstadt. Da ist das Forum, das ist der Platz, wo Politik, Wirtschaft und kulturelles Leben in der Römerzeit zusammenkamen. Und da versuchen wir herauszufinden: Wann ging es genau los, wie waren die ersten Bauten, und was haben die Menschen hier gemacht?

Was genau wird da ausgegraben und was erhofft man sich zu finden?

In dieser Kampagne, die drei Wochen dauern wird, versuchen wir herauszufinden, wo sich die ersten römischen Stadträte versammelt haben und ab wann sie das in einem steinernen Gebäude gemacht haben, der ersten Curia, dem Stadtratssitz von Cambodunum.

Erhofft man sich da auch irgendwelche Fundstücke zu finden?

Tatsächlich erhoffen wir uns auch Fundstücke. Wir Archäologen sind ja die Ausgräber, sozusagen des Mülls der Antike: das, was die Menschen im Alltag vor 2000 Jahren zurückgelassen haben. Zum Beispiel, wenn Cambodunum abbrennt, dann wird alles einplaniert, und da sind dann Münzen dabei, da sind die Reste von Großbronzen, von vergoldeten Kaiserstatuetten dabei et cetera. Und wir holen das wieder ans Licht, aus dem Schutz der Antike, können es aufgrund der Lage im Boden und den Mauern einordnen, wann was war, und können dadurch versuchen, das Leben der Menschen damals wirklich zu rekonstruieren.

Wie läuft das dann genau ab? Wie aufwändig ist so eine Ausgrabung?

Da sind viele Menschen beteiligt. Und na klar, so eine Ausgrabung ist aufwändig, denn für Archäologen gilt der Grundsatz: Die Archäologie zerstört bei der Ausgrabung das, was sie untersucht. Wir müssen also ganz genau aufpassen, dass wir maximale Informationen aus dem Boden bekommen und dabei nur minimal die Hinterlassenschaften zerstören.

Was macht es so spannend für Besucher des Parks? Was kann man da alles sehen?

Man kann sehen und erleben, dass 20 Zentimeter unter einem auf einmal die Geschichte von vor 2000 Jahren aufploppt. Das ist unfassbar toll. Wir hatten letztes Jahr 6000 Besucher bei der Grabung. Es ist auch immer ein Studierender, eine Studierende oder ein junger Wissenschaftler da, der erzählt und erklärt, was gerade passiert, was gerade gemacht wird, was man sieht und was die Stadtkultur in Bayern vor 2000 Jahren ausgemacht hat. Und das können wir untersuchen und vermitteln.

Was sind da so die meisten Fragen, die gestellt werden? Was wollen die Leute wissen?

Viele Menschen kommen während der Ausgrabung immer wieder vorbei und sind fasziniert, dass hier tatsächlich Stadtgeschichte begonnen hat. Eine der häufigsten Fragen ist tatsächlich: „Wie, hier unter uns, genau unter meinen Füßen, war mal ein großes römisches Gebäude?“ Eine andere Frage, die immer kommt, ist: „Habt ihr schon Gold gefunden?“

Im Rahmen der SCHAUGrabung lässt sich also wieder Archäologie live in Kempten erleben. Das Grabungszelt im Archäologischen Park ist immer von Montag bis Freitag geöffnet.

Sonderführung SCHAU! Grabung 2024 Foto: LMU München
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Geschrieben von: Stefanie Eller

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