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Ab dem 22. Juli 2024 beginnen im Archäologischen Park Cambodunum erneut archäologische Grabungen, um die Siedlungsgeschichte der Römerstadt weiter zu erforschen. Dieses Projekt wird von den Archäolog*innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) unter der Leitung von Prof. Dr. Salvatore Ortisi durchgeführt.
Das mehrjährige Forschungsprojekt zur Erforschung der siedlungsgeschichtlichen Entwicklung von Cambodunum wurde im Sommer 2019 gestartet. Es wird vom Kulturamt Kempten in Zusammenarbeit mit der LMU München durchgeführt. Ziel dieses Projekts ist es, ein besseres Verständnis über die historische Entwicklung und das gesellschaftliche Leben in der ältesten Römerstadt Bayerns zu gewinnen.
Im Herbst 2022 konnten bereits beeindruckende Ausgrabungsergebnisse präsentiert werden. Damals wurde ein repräsentativer Häuserkomplex im Zentrum der Römerstadt, die sogenannte Insula 1 von Cambodunum, freigelegt. Die Überreste der steinernen römischen Wohnbebauung gehören zu den ältesten in Deutschland und bieten wertvolle Einblicke in das Leben der Römer in dieser Region.
Im Jahr 2024 werden die Wissenschaftler*innen der LMU München versuchen, das erste steinerne Forum von Cambodunum freizulegen. Dieses Forum war das Herz der römischen Stadt und diente als Zentrum des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es war der zentrale Ort für Zusammenkünfte und spiegelte in seiner Bebauung und Ausgestaltung die Bedeutung und Macht Roms wider.
Die bisherigen Erkenntnisse über das erste steinerne Forum stammen hauptsächlich aus den Berichten des ersten Cambodunum-Forschers, August Ullrich, der Ende des 19. Jahrhunderts zentrale Teile der Römerstadt in sogenannten Mauergrabungen freilegte. Diese damals übliche Ausgrabungstechnik verfolgte nur die Mauerverläufe, ohne die Raumstrukturen flächig zu untersuchen. Nun werden die Wissenschaftler*innen in tiefere Schichten vordringen, um die zeitlichen Abläufe der Bebauung zu verfolgen und die Baustrukturen des ersten Forums aus dem frühen 1. Jahrhundert nach Christus zu entdecken.
Interessierte haben die Gelegenheit, den Studierenden des Fachbereichs Provinzialrömische Archäologie der LMU München bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter zu blicken. Dies ist vom 22. Juli bis 30. August 2024, jeweils Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr möglich. Besucher können die Grabungen nicht nur beobachten, sondern auch Fragen stellen und sich direkt mit den Archäolog*innen austauschen.
Für tiefere Einblicke in die Voraussetzungen, Abläufe und Erwartungen der diesjährigen Grabung werden im August Sonderführungen angeboten. Diese finden jeden Donnerstag um 16 Uhr statt und werden von den jungen Wissenschaftler*innen kostenfrei durchgeführt. Eine freiwillige Spende für die Grabungskasse ist willkommen.
Geschrieben von: Anton Bier