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Mit dem Start der Wintersaison hat vor wenigen Tagen nun auch der Lawinenwarndienst in München wieder seine Arbeit aufgenommen. Er versorgt die Winter- und Bergsportler aller Arten in den kommenden Monaten wieder mit den aktuellsten Informationen zu den herrschenden Bedingungen in den Bergen. Vor allem für zahlreiche Skitouren- und Schneeschuhgeher ist diese Einrichtung enorm wichtig, um ihre Touren richtig zu planen. Dr. Thomas Feistl, der Leiter des Lawinenwarndienst war bei mir.
Seit ein paar Tagen seid ihr wieder mitten in der neuen Saison. Alle Jahre wieder also?
Wir fangen immer dann an, wenn es Schnee hat und die Menschen anfangen, auf Skitour zu gehen, oder die Skigebiete öffnen. Jetzt am Wochenende haben wir Schnee bekommen. Es ist zwar noch nicht allzu viel, aber wir haben am Freitag mit dem Lagebericht begonnen und werden den jetzt bis Anfang Mai jeden Tag schreiben.
Wie sieht da eure tägliche Arbeit aus? Womit fangt ihr an, wenn die neue Saison beginnt?
Also wir schreiben jeden Tag den Lagebericht und dieser basiert auf vielen Daten, die wir hier jeden Tag einholen, und da sind viele Leute als Beobachter für uns unterwegs. Die sind für uns draußen, die Lawinenkommission Mitglieder sind für uns draußen und die melden uns dann ihre Beobachtungen des Geländes. Diese Informationen sammeln wir tagsüber, schreiben dann unsere Texte zusammen, stimmen uns mit unseren Nachbarn in Österreich ab und dann um 17 Uhr wird der Lagebericht jeden Tag veröffentlicht.
Wie viele Leute habt ihr hier im Allgäu, die euch die Daten zukommen lassen?
Im Allgäu haben wir etwa 10 Beobachter, die für uns unterwegs sind. Dann haben wir noch einige, die in der Lawinenkommission für uns arbeiten und dort Daten sammeln, damit wir dann die Daten zusammen haben, um einen detaillierten Bericht schreiben zu können.
Ihr arbeitet auch immer mit technischen Hilfsmitteln, ist dieses Jahr auch neue Technik im Spiel?
Wir haben schon seit einigen Jahren ein Rückmeldetool. Über diese Webapp geben unsere Beobachter ihre Infos ein und wir kriegen die dann zeitgleich bei uns auf dem Rechner. Diesen Winter ist es so, dass wir auch Rückmeldungen außerhalb des Lawinenwarndienstes annehmen können, und zwar über die Webapp „SNOBS“ (Snow observations). Da kann sich jeder, der möchte, mit seiner E-Mail-Adresse anmelden und kann vom Gelände, wie zum Beispiel von Lawinenabgängen, Fotos schicken oder kann einen Schneedeckentest eingeben. Wir hoffen, dass wir damit mehr Informationen erhalten, um den Lagebericht genauer schreiben zu können.
Aktuell haben wir noch keine große Gefahrenstufe, wir sind noch am Anfang der Saison, daher ist jetzt alles noch relativ ruhig, oder?
Wir haben vor allem in höheren Lagen, also oberhalb von 1800 Metern, jetzt eine mäßige Lawinengefahr, Gefahrenstufe 2. Dieser Schneefall war jetzt immer mit Wind verbunden und da sind Tiefschnee-Ansammlungen entstanden. Da kann man als Skifahrer schon Lawinen auslösen, diese sind nicht besonders groß, aber für einen Absturz kann es reichen. Also wenn es blöd geht, kann man auch jetzt Lawinen auslösen und sollte in Bereichen, wo viel vom Schnee ein geweht ist, vorsichtig sein.
Sie sind jetzt schon seit 10 Jahren dabei, das ist schon fast ein kleines Jubiläum, zehn Jahre mit vielen Erfahrungen, oder?
Das stimmt. Dennoch ist jeder Winter anders und es kommen immer wieder Situationen vor, die neu sind. Ich glaube, dass man als Lawinenwarner mal alles gesehen hat und jede Situation kennt, das passiert nicht.
….sagt Thomas Feistl, der Leiter des Lawinenwarndienstes in München.
Mit präzisen Informationen und modernen Technologien sorgt der Lawinenwarndienst auch in dieser Saison wieder für mehr Sicherheit im Gebirge – ein unverzichtbarer Partner für alle Wintersportler. Die täglichen Ergebnisse und Prognosen sind unter lawinenwarndienst.bayern.de abrufbar.
Geschrieben von: pk
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