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Aktuelles

Rottachsee ungewöhnlich leer für die Jahreszeit

today13. Mai 2025

Hintergrund
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Nach wie vor ist der Grundwasserspiegel im Allgäu nicht dort, wo er eigentlich sein sollte. Noch immer warten vor allem die Landwirte auf mehr Wasser von oben. Auch am Forggensee ist die Lage, wie berichtet, derzeit angespannt. Man hofft hier auf eine Punktlandung, also einen vollen See zum Saisonstart am 1. Juni.

Wie der Forggensee hat aber auch der Rottachsee im Oberallgäu derzeit einen erschreckend niedrigen Pegel. David Kempter, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten, hat mit uns darüber gesprochen.

Wenn man da vorbeispaziert, fällt einem schon auf, dass da einiges fehlt. Wie ist denn die aktuelle Situation aus Ihrer Sicht?

„Ja, also tatsächlich: Wir haben sehr niedrige Wasserstände, am Rottachsee genauso wie am Forggensee und Bodensee. Normalerweise ist der Rottachsee um diese Jahreszeit deutlich voller, gerade nach dem Winter. Unser Normalstauziel liegt bei 850 Metern über dem Meeresspiegel, aktuell fehlen knapp zweieinhalb Meter. Da darf also schon noch etwas Niederschlag dazukommen, damit wir Richtung Badesaison im Sommer den See auch voll haben.“

Welche Funktion hat denn der Rottachsee im Vergleich zum Forggensee? Am Lech entlang geht’s ja mehr um die Energiegewinnung.

„Der hat verschiedene Funktionen. Ursprünglich wurde er gebaut zur Niedrigwasseraufhöhung an der Iller und sogar an der Donau. Es gibt Vorgaben, die wir einhalten müssen – zum Beispiel, wenn in Neu-Ulm am Pegel der Donau ein bestimmter Wasserstand unterschritten wird oder ein Abfluss überschritten wird. Dann ist es vorgeschrieben, dass wir aus dem Rottachsee entsprechend mehr Wasser ablassen, damit die Ökologie, also die Lebewesen in Iller und Donau, davon profitieren. Ganz ursprünglich war der Grund auch die Nutzung der Atomkraft und die Sicherstellung einer ausreichenden Kühlwasserzufuhr an der Donau.“

Dazu kommt dann noch der Hochwasserschutz und natürlich die Freizeitnutzung. Was bedeutet der niedrige Pegel nun, welche Auswirkungen hat das?

„Ja, zum einen: Wenn man jetzt baden geht, muss man natürlich weiter ins Wasser reinlaufen. Und auch für die Uferbereiche des Sees ist es ungünstig, wenn sie so lange trockenfallen. Dass diese Bereiche im Winter mal trocken liegen, ist nicht unüblich. Aber im Frühjahr und Sommer sind die Ufer, die man auch Flachwasserzonen nennt, normalerweise unter Wasser. Gerade diese Flachwasserzonen sind eigentlich die Hotspots, also besonders wertvolle Lebensräume, an so einem See. Und wie gesagt, das hat auch auf die Ökologie negative Auswirkungen, wenn es so wenig Niederschlag gibt und der Wasserstand im See niedrig ist.“

Hatten wir solche Pegel schon mal oder ist das komplett unnormal?

„Also, das ist auf jeden Fall nicht die Regel. Es kommt schon hin und wieder vor, dass wir so niedrige Wasserstände haben. Wenn man sich die Statistik anschaut: Anfang 2022 war es am Rottachsee schon mal ähnlich niedrig, aber da hat sich der Pegel auch schnell wieder aufgefüllt. Und im Jahr 2018 hatten wir durch die Trockenheit im Sommer am Ende des Jahres sogar einen deutlich niedrigeren Wasserstand als jetzt, noch mal knapp zwei Meter tiefer.“

Infos zum Rottachsee – unter anderem zum tagesaktuellen Seestand – gibt es auf der Website des Wasserwirtschaftsamts Kempten.

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Geschrieben von: Stefanie Eller

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