In der aktuellen Ausgabe der Sonntagssendung SonnTalk stand eine Frage im Mittelpunkt, die weit über eine Wahlniederlage hinausgeht: „Abgewählt – was bleibt?“ Moderator Norbert Kolz sprach mit dem ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Stephan Thomae über das Ende seiner Parlamentszeit, politische Verantwortung und den Neuanfang nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag.

Thomae blickte gleich zu Beginn der zweistündigen Sendung zurück auf seine Jahre im Parlament. Als rechtspolitischer Sprecher der FDP war er überregional bekannt und regelmäßig Gast in Talkshows. Im Gespräch zeigte er sich selbstkritisch, reflektiert und offen – sprach über politische Erfolge, verpasste Chancen und die Frage, wie Verantwortung über das Mandat hinaus definiert wird.
Ein Schwerpunkt lag auf dem Ende der letzten Bundesregierung: die zerrüttete Ampel-Koalition, die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner und die Spannungen zwischen FDP, SPD und Grünen. Thomae benannte auch die Fehler seiner Partei und machte deutlich, dass der Bruch nicht nur eine Frage von Macht, sondern auch von Vertrauen war.
Darüber hinaus diskutierte Thomae den Umgang mit öffentlicher Kritik – in Social Media ebenso wie in klassischen Medien. Er gab Einblicke, wie sich politische Arbeit als Schlagzeile anfühlt, und sprach über die Herausforderungen, in Zeiten von Empörung und Schnelllebigkeit differenziert zu kommunizieren.
Im letzten Teil der Sendung richtete Thomae den Blick nach vorn: über neue berufliche Pläne, seine Rolle als liberaler Denker außerhalb des Bundestags und den persönlichen Umgang mit Verlust und Veränderung. SonnTalk bot so keinen politischen Abrechnungs-Talk, sondern einen ehrlichen, tiefgehenden Blick auf Verantwortung in der Demokratie – und zeigte Stephan Thomae als Politiker im Übergang und als Mensch, der aus der Abwahl neue Kraft zieht.
play_arrow
SONNTALK | KOLZ | OPENER VOLL/HALB AllgäuHIT