Ostallgäu: Wildunfall bei Westendorf zieht Ermittlungen nach sich

Ein Wildunfall auf der Kreisstraße OAL 6 bei Westendorf hat für eine 25-jährige Autofahrerin rechtliche Konsequenzen. Die junge Frau meldete der Polizeiinspektion Buchloe erst am Nachmittag des 22. April einen Zusammenstoß mit einem Reh – der Unfall hatte sich allerdings bereits am Vorabend ereignet.

Die Fahrerin war in Richtung Blonhofen unterwegs, als das Reh die Straße kreuzte und vom Fahrzeug frontal erfasst wurde. Das verletzte Tier konnte sich noch in ein angrenzendes Waldstück schleppen. Erst am nächsten Tag informierte die Frau die Polizei, um eine Wildschadensbestätigung für ihre Versicherung zu erhalten. Der daraufhin alarmierte Jagdpächter fand am Unfallort Blut- und Schweißspuren, konnte das Tier jedoch nicht mehr auffinden.

Die Polizei stellte am Fahrzeug einen erheblichen Frontschaden in Höhe von rund 8.000 Euro sowie Fellreste fest. Das Bayerische Jagdgesetz verpflichtet Verkehrsteilnehmer dazu, einen Wildunfall umgehend zu melden – entweder an die Polizei oder direkt an den zuständigen Jagdpächter. Dies dient nicht nur dem Tierschutz, sondern auch dem Schutz des Aneignungsrechts des Jagdausübungsberechtigten.

Die verspätete Meldung stellt einen Verstoß gegen das Jagdgesetz und das Tierschutzgesetz dar. Die Polizei hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Ob gegen die Autofahrerin ein Bußgeld verhängt wird, liegt nun beim Landratsamt Ostallgäu.