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Im Prozess um Pflegebetrug sind vor dem Landgericht Nürnberg die Urteile gefallen. Der Bürgermeister von Seeg im Ostallgäu, Markus Berktold von der CSU, muss für fünf Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das Landgericht sprach ihn wegen Untreue, Betrug und versuchten Betrugs schuldig.
Der frühere Leiter einer Pflegeeinrichtung wurde zu drei Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt u.a. auch wegen Betrug und versuchten Betrugs. Beide sollen Hilfsgelder in Millionenhöhe erschlichen haben. Der Prozess begann im November letzten Jahres. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine lange Auflistung an Vorwürfen gegen Berktold. 16 Betrugsfälle, ein versuchter Betrug über 800.000 Euro, das Fälschen von Rechnungen, Untreue und der Besitz einer Schusswaffe samt Munition. Dem mitangeklagten Pflegedienstleiter warf die Anklage Betrug und die Fälschung beweiserheblicher Daten vor.
Insgesamt sollen der Bürgermeister und der Pflegedienstleiter Coronahilfen in Höhe von rund zwei Millionen Euro für das Seniorenhesim und einen Pflegedienst in Seeg unrechtmäßig abgerechnet haben. Markus Berktold bestritt bis zuletzt eine Beteiligung. Die Untreue wurde von seinem Anwalt teilweise eingeräumt. Der mit angeklagte Pflegedienstleiter hatte bereits letztes Jahr den Betrug gestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Geschrieben von: Redaktion