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Der Freistaat Bayern unterstützt die Ausgrabungen in der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen, Landkreis Ostallgäu, sowie die touristische Erschließung der „Udo“-Fundstelle mit insgesamt 600.000 Euro, wie die beiden örtlichen CSU-Landtagsabgeordneten Angelika Schorer und Franz Josef Pschierer mitteilen.
Die Mittel stammen aus der sogenannten Fraktionsreserve der beiden Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern zum Haushalt 2022. Im November 2019 versetzte dieser Fossilienfund die Welt in Erstaunen. Danuvius guggenmosi vereint Skelettmerkmale, die man in dieser Konstellation noch nie zuvor gesehenen hat und die rund 12 Millionen Jahre zurückreichen. Der aufrechte Gang des heutigen Menschen soll sich gemäß dieses Fundes zuerst in Europa und nicht wie bislang angenommen in Afrika entwickelt haben. Die bisherige Sichtweise auf die Evolution der großen Menschenaffen und des Menschen wurde dadurch grundlegend in Frage gestellt.
„Mit diesen Geldern unterstützt der Freistaat Bayern zum einen die weiteren Grabungen in der Tongrube, denn nach Einschätzung des Forscherteams könnten weitere Entdeckungen die bisherigen Erkenntnisse aus dem Fund stützen. Zum anderen wollen wir die touristische Infrastruktur vor Ort verbessern, um die Bedeutung des Ortes und des Fundes bestmöglich zu vermarkten“, freuen sich Schorer und Pschierer. Und weiter: „Denkbar wäre in diesem Zusammenhang die Errichtung eines Besucherpavillons ebenso wie der Bau einer Besichtigungsplattform oberhalb der Hammerschmiede.“
Udo sei für das Ostallgäu ein echter Glücksfall. Dem Landkreis biete sich dadurch die Möglichkeit, dass neben dem touristisch starken südlichen Teil jetzt auch für den nördlichen Teil ein touristischer Ankerpunkt aufgebaut werden kann, meint Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Die Ausgrabungen rund um Urmensch Udo haben riesiges Potenzial für die Kreisentwicklung – für Einheimische und touristisch. Mit der großzügigen Zuwendung können wir dieses Potenzial noch schneller nutzbar machen. Für die unbürokratische Unterstützung bedanke ich mich im Namen des Landkreises Ostallgäu ganz herzlich“, so Zinnecker.
Auch für die Gemeinde Pforzen ist dies eine positive Nachricht. „Ich freue mich sehr über die Unterstützung des Freistaats Bayern für dieses Projekt. Die Förderung ermöglicht es uns, den Ausgrabungsort des Danuvius guggenmosi touristisch zu erschließen und weiteres Interesse in der Bevölkerung zu wecken“, erklärt Bürgermeister Herbert Hofer.
Geschrieben von: Redaktion