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Dr. Wolfgang Hell, Erster Bürgermeister von Marktoberdorf, hat sich in einem Neujahrsbrief an die Bürgerinnen und Bürger Marktoberdorfs gewandt. Hier der Brief im Wortlaut.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
entgegen unser aller Hoffnung kämpfen wir nach wie vor mit den Folgen des Lockdowns und neuen Wellen der Pandemie.
Mit großem Einsatz sichern meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Daseinsvorsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger – im Rathaus und unseren städtischen Einrichtungen. Erst in Krisenzeiten wird vielen die lebenswichtige Bedeutung von Trinkwasser und Abwasserentsorgung bewusst, was sonst oftmals so selbstverständlich erscheint.
Trotz aller Hindernisse konnten wir die Ausweichschule in sieben Monaten Bauzeit pünktlich zum Schuljahresbeginn fertigstellen. Unsere Grundschulen, Mittelschule und Kitas haben wir mit leistungsfähigen Luftfiltern ausgestattet.
Vor einer Woche durften die Kinder in den neuen Kindergarten in der Saliterstraße einziehen; mit Pelletheizung und Photovoltaik regenerativ versorgt. Die maroden Gebäude der Grundschule St. Martin, Turnhalle und Hort sind weitgehend abgebrochen. Damit hat für uns das größte Bauprojekt der Nachkriegszeit begonnen.
Wir freuen uns über das Vertrauen unserer Unternehmen in den Standort Marktoberdorf, was sich in laufenden Betriebserweiterungen zeigt. Große Investitionen hat das Allgäuer Brauhaus in Leuterschach getätigt, auch das Bauvorhaben der Fa. Rösle hat begonnen. Seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Mai 2014 wurden Baugenehmigungen für 502 Wohneinheiten erteilt, davon 139 Einfamilienhäuser. Dreiviertel der Bauherren hatten ihren Wohnsitz bereits zuvor in Marktoberdorf.
Wachstum erfordert aber den laufenden Ausbau unserer Infrastruktur. Mehr Menschen und Betriebe brauchen auch mehr Trinkwasser, verursachen mehr Abwasser und Verkehr, sie benötigen größere Kitas und Schulen. Uns stehen umfangreiche Investitionen in Erhalt und Ausbau unserer Wasserversorgung und des Kanalnetzes bevor.
Nach zwei Jahren Pandemie liegen bei vielen Menschen die Nerven blank. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir nun wirksame Mittel zur Hand: hochfilternde Masken, Schnelltests und vor allem die Schutzimpfung. Ich bin froh und dankbar, dass ich mich damit konsequent schützen kann.
Ob Klimawandel oder Corona: die Welt steht vor großen Aufgaben. Wir werden diese Probleme aber nur im gegenseitigen Respekt lösen.
Ich danke unseren Mitgliedern des Stadtrates dafür, dass sie unabhängig von Parteizugehörigkeit stets die beste Lösung für uns alle im Sinn haben. Ob in Beruf, Ehrenamt oder Politik – mit vereinten Kräften und jeder an seinem Platz: Wir werden auch diese Krise bewältigen.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen einen Engel, der schützend an Ihrer Seite geht.
Ihr Dr. Wolfgang Hell
Erster Bürgermeister
Geschrieben von: Redaktion