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Wie sollen Angestellte und Mitarbeiter von Institutionen und sozialen Einrichtungen mit dem Thema Geschlechtervielfalt umgehen? Um genau das zu schulen und mehr Verständnis zu schaffen, findet heute im Ostallgäuer Landratsamt der "Infotag für Fachkräfte
zur Geschlechtervielfalt" statt. Organisiert wird er von den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. Um was es genau geht, sagt uns Heike Krautloher, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ostallgäu.
Was passiert da heute genau? Was ist der Hintergrund?
Wir haben die Fachstellen, die vom Freistaat Bayern finanziert werden, eingeladen. Das sind Beratungsstellen und die Fortbildungsstelle. Damit möchten wir die ganzen Informationen zentral an die Leute bringen. Das sind die Kindergärten, Beratungsstellen, die Diakonie… Wir haben eine große Bandbreite, damit die, die mit der Thematik zu tun haben, wissen wo sie hingehen müssen.
Man meint immer, dass in den großen Ballungsgebieten (Berlin, Köln, ..) dieses Thema viel wichtiger ist.
Wie sehr ist das Thema der Geschlechtervielfalt auch bei uns im Allgäu schon längst angekommen?
Wir haben sozusagen einen Versuchsballon gestartet. Die Resonnanz hat gesagt, dass die Fachstellen und Fachkräfte damit zu tun haben. Es haben sich nämlich 62 Leute angemeldet, was etwas heißen soll. Also sind die Fachkräfte offensichtlich mit dem Thema konfrontiert und freuen sich über jede Information, die wir ihnen dann auch geben.
Um welche Informationen geht es da?
Wir haben als erstes den Vortrag LSBTI Fortbildung in Bayern, dann wird sich die "Strong" vorstellen, das ist die Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt für betroffenen Personen. Zudem die "Lebis", die Beratungsstelle für lesbische und bisexuelle Frauen in Schwaben und die "Schwubis", das ist die psychosoziale Beratungsstelle für schwule und bisexuelle Männer. Am Nachmittag haben wir dann den interaktiven Vortrag von Inga Feigler zu den Themen "komplexe Geschlechtervielfalt", "Stereotype" und "Würde", und das ganze heißt Anti-Bias-Ansatz.
Wir sind im Allgäu ja oft weit weg von den Alltagsthemen. Wie wichtig ist es, dass dieses Thema in der Gesellschaft noch mehr ankommt und akzeptiert wird?
Also unterschätzen sie uns Allgäuer nicht, wir sind oftmals Vorreiter (abgesehen von München). Die Gesellschaft hat sich verändert, das muss uns klar sein, und wer sich nicht damit abfinden will oder sich dagegen auflehnt, der ist halt raus. Ich selbst bin Jahrgang 1964 und ich bin sehr froh, dass sich da viel geändert hat. Also in meiner Jugend waren "schwul" und "lesbisch" Schimpfwörter und ich bin sehr froh darüber, dass sich die Gesellschaft da verändert hat und man jetzt offen dafür ist.
Geschrieben von: Redaktion