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Fünf Jahre hat Ralph Siegel an seinem Traum gearbeitet: Ein Musical über Ferdinand Graf von Zeppelin sowie den letzten Flug der Hindenburg auf die Bühne zu bringen. Am 16. Oktober vergangenes Jahr war es dann so weit: Das Musical „Zeppelin“ feierte im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen seine Welturaufführung. Ab dem 19. Mai wird das Muscial nun wieder auf der Bühne des Festspielhauses zu sehen sein.
Pünktlich zum Neustart des Musicals hat AllgäuHIT mit Ralph Siegel gesprochen – er hat die Songs komponiert und auch die Texte des Musicals geschrieben.
Herr Siegel, mit dem Musical "Zeppelin" ist für Sie ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Wann kam Ihnen die Idee, ein Musical über den Grafen Zeppelin und den letzten Flug der Hindenburg zu machen?
Ralph Siegel: "Zeppeline haben mich schon immer fasziniert. Die Idee, darüber ein Musical zu schreiben, kam mir vor ungefähr sieben Jahren. Inzwischen, durch die Pandemie, haben wir viele, viele Probleme gehabt. Die Premiere wurde immer wieder verschoben, es war ein langer, langer Weg. Und als wir dann endlich die Uraufführung machen konnten, durften wir nur 20 Mal spielen. Es war eine grauenhafte Zeit. Aber die Aufführungen waren ein riesen Erfolg – das ist das Schönste, was ich mitnehmen durfte: dass wir ab dem 16. Oktober letztes Jahr 20 Tage spielen durften und die Leute getobt haben! Ich freue mich unendlich, wenn es jetzt wieder losgeht!"
Wie geht man als Komponist und Texter an die Komposition der Musik – Sie haben ja über 40 Musiktitel für das Musical komponiert – ich stelle mir das sehr schwer vor.
Ralph Siegel: "Es ist natürlich eine ganz andere Welt. Jahrelang habe ich 3-Minuten-Lieder abgeliefert, das ist das Limit beim Grand Prix Eurovision de la Chanson [Anmerkung der Redaktion: früherer Name für den Eurovision Song Context]. Es ist ein großer Unterschied, ob du drei Minuten schreibst und ablieferst – die müssen natürlich auch kompakt sein und auf den Punkt kommen – oder drei Stunden. Drei Stunden, das bedeutet, du kannst nicht einfach nur Lieder schreiben, sondern du musst dich mit dem Autor oder Texter zusammensetzen – das war ja in diesem Fall ich selber, ich musste mich also mit mir selber zusammen setzen – und besprechen, zu welchem Zeitpunkt welche Lieder kommen, was gesungen und was gesprochen wird. Es ist eine sehr langatmige Arbeit."
Wie schwierig war es alles zu kombinieren gerade auch die Bühnenbilder und dazu die Musik?
Ralph Siegel: "Es fängt natürlich mit dem Bühnenbild an. Wir haben 24 Hauptdarsteller und 43 Nebendarsteller. Die müssen natürlich irgendwo stehen. Man muss ja dem Zuschauer auch das Gefühl vermitteln, dass er jetzt in dieser Zeit ist, in der Vergangenheit. Das mussten wir lösen, das Musical zeigt ja das Leben von Graf Zeppelin, der 1838 geboren wurde, und macht dann Sprünge bis 1937. Der Bau der Hindenburg 1936, und dann der Flug von Frankfurt nach Lakehurst. Es war nicht leicht für mich, diesen Absturz zu komponieren und zu vertexten, da habe ich ehrlich gesagt ein dreiviertel Jahr gebraucht [Anmerkung der Redaktion: Der Zeppelin "Hindenburg" wurde am 6. Mai 1937 bei der Landung in Lakehurst zerstört, als sich die Wasserstoffüllung entzündete]."
Wir kennen Sie alle als den Mr. Grand Prix – immer noch verbunden mit den Grand Prix-Sieg von Nicol im Jahr 1982, Dschinghis Khan kennt auch noch jeder – lernen wir hier einen anderen Ralph Siegel kennen, was die Musik angeht?
Ralph Siegel: "Es ist kein anderer Ralph Siegel. Ich mache seit 60 Jahren Musik und habe sehr, sehr viele Kompositionen in diversen Richtungen gemacht. Ich habe Filmmusik gemacht, ich habe Werbemusik gemacht, ich habe für so viele verschiedene Künstler komponiert und produziert. Jetzt ist gerade das "40-Jahre ein bisschen Frieden"-Album von Nicole herausgekommen, darauf sind 80 Titel von Nicole und mir. Da hört man, auf wie viele unterschiedliche Arten ich schreibe und komponiere, aber es ist natürlich ein bisschen anders für die Menschen, weil es Theater-Musik ist."
Tickets, Termine und weitere Informationen unter www.das-festspielhaus.de
Geschrieben von: Redaktion