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Einen großen Vortrags- und Diskussionsabend veranstaltete die Ortsgruppe Füssen des BUND Naturschutz zum Thema "Stadtbäume im Klimawandel – wie gehen wir damit um?“. Die Referentin Angela Burkhardt-Keller, zertifizierte Baumkontrolleurin, schöpfte bei ihrem Referat aus ihrem Erfahrungsschatz, mit dem sie auch den vielen Fragen und Anregungen aus dem Publikum gerecht werden konnte. Das neue Vorstandsteam der Ortsgruppe Füssen um Ilona Deckwerth als Vorsitzende und Angelika Flierl als deren Stellvertreterin präsentierte sich der Öffentlichkeit und ehrte die langjährigen Vorgänger im Amt. Außerdem wurden zwei langgediente Vorstände geehrt.
Der Raum Theresia im Luitpoldparkhotel in Füssen war gut gefüllt, als die Ortsgruppe Füssen des BUND Naturschutz zur ersten großen Veranstaltung in der Amtsperiode des neuen Vorstands geladen hatte. Ilona Deckwerth als neue Vorsitzende stellte sich zusammen mit Angelika Flierl, der stellvertretenden Vorsitzenden, Hubert Endhardt, dem Kassier und Heidrun Ebert, eine der beiden Beisitzerinnen, dem großen Publikum vor. Ein bewegender Moment war dabei die Ehrung des langjährigen Vorsitzenden Michael Käs und seines Mitstreiters im Vorstand, Walter Hundhammer. Beide haben in ihrer aktiven Zeit zahlreiche Initiativen zum Schutz der Natur angestoßen, mit kritischem Blick die Entwicklung und Bauleitpläne der Stadt Füssen begleitet, das Bewusstsein für die örtlichen Naturschätze, wie am Beispiel der renaturierten Mülldeponie in Füssen West, gestärkt und mit ihrer fachlichen Expertise in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde unzählige Male Rat und Auskunft gegeben.
Anschließend leitete Angelika Flierl zum Thema des Abends über. Die Initiatorin der Baumfreunde Füssen engagiert sich schon lange für den Erhalt der Stadtbäume in Füssen und schilderte die Lage vor Ort. Auch wenn es im Allgäu noch ausreichend regnen würde, brächten die veränderten klimatischen Bedingungen durch den Klimawandel vermehrt Stress für den Baumbestand mit sich. Flierl machte darauf aufmerksam, dass gerade deswegen die Bäume eine gute bestandssichernde Pflege benötigen, und bei Anzeichen für eine Schädigung nicht zu schnell die Entscheidung für eine Fällung erfolgen sollte, sondern alles getan werden müsse, um die Bäume zu erhalten.
Hier setzte Angela Burkhardt-Keller mit ihrem Vortrag an. Sie erläuterte zunächst die Bedeutung der Stadtbäume für das innerstädtische Klima, wie sie auch bei einer kleineren Kommune zu beobachten ist. Bäume leisten vielfältige Aufgaben für ein besseres Stadtklima, puffern sie doch die Temperaturen im Sommer, reinigen die Luft von Verschmutzung durch Abgase, erzeugen Sauerstoff, befeuchten die Luft und sind Hotspots der Biodiversität.. Zudem sind sie ein wichtiges städtebauliches Gestaltungselement und stellen Orte der Begegnung für die AnwohnerInnen dar. Gerade alte Bäume leisten hier Außerordentliches. Sie können nicht einfach durch jüngere Bäume ersetzt werden, die viele Jahre brauchen, bis sie sich zu entsprechender Leistungsstärke entwickelt haben, weshalb Fällungen immer einen erheblichen Einschnitt bedeuten. Das Haftungsrecht, das gerne als über allen Baumpflegemaßnahmen schwebendes Damoklesschwert beschworen wird, verpflichtet die Kommune, Gefährdungen durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume zu verhindern. Doch komme es gerade hier auf fachkundiges Wissen und praktische Kenntnisse an, denn nicht jeder Pilzbefall eines Baumes stelle beispielsweise eine Bedrohung dar. Aus Unkenntnis würde viel zu oft ein zu großer Rückschnitt oder sogar eine Totalfällung erfolgen, anstatt mit geeigneten Baumpflegemaßnahmen gerade den alten und besonders wertvollen Baumbestand zu erhalten. In der anschließenden Diskussion gab die Referentin beredte Auskunft zu allen Fragen und wurde schließlich mit anerkennenden Beifall verabschiedet.
Bild: Strahlende Gesichter gab es beim Vortragsabend der Ortsgruppe Füssen des BUND Naturschutz bei der Ehrung der langgedienten Vorstände Michael Käs und Walter Hundhammer (dritter und zweiter von rechts) mit von links Hubert Endhardt, der Referentin Angela Burkhardt-Keller, Angelika Flierl und Ilona Deckwerth
Geschrieben von: Redaktion