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Ein angeblicher Fremdenlegionär erschlich sich über eine Dating-App das Vertrauen einer 42-Jährigen. Aufmerksame Bankmitarbeiter bewahrten die Frau vor einem Schaden in fünfstelliger Höhe.
So genannte Liebesbetrüger suchen im Internet bewusst nach Online-Bekanntschaften, die sie dann um Geld betrügen können. Dazu nutzen sie nicht nur die bekannten sozialen Netzwerke, sondern vermehrt auch Messengerdienste.
Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet andere kennenzulernen. Das machen sich auch Betrüger zu Nutze. Sie sprechen über soziale Netzwerke, Dating-Portale, aber auch immer mehr über Messenger Personen an und täuschen ihnen eine Beziehung vor. Diese Betrugsform ist unter Romance‑Scamming oder Love‑Scamming bekannt.
Unabhängig vom genutzten digitalen Kommunikationskanal haben die Betrüger nur ein Ziel: Sie wollen von ihren Opfern Geld und andere finanzielle Gegenleistungen erbetteln. Oft haben sie vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht – deswegen fällt es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. Seinem Partner oder der Partnerin würden die meisten schließlich auch Geld leihen. Doch das ist oft der Anfang von weiteren Geldforderungen oder weiteren Bitten um finanzielle Gefallen.
Der aktuelle Fall aus dem Landkreis Ostallgäu
Am Sonntagvormittag zeigte eine 42-jährige Frau bei der Füssener Polizei einen Liebesbetrug an. Die Frau hatte über eine bekannte Dating-App einen Mann aus Frankreich kennengelernt. Der Mann gab sich als „46-jähriger Fremdenlegionär mit Millionenvermögen“ aus. Durch geschickte Gesprächstaktik gewann der Täter nach und nach das Vertrauen der Frau. Nach längerem Kontakt bat er die Frau um mehr als 30.000 Euro. Nur so könne sie ihn aus der Legion „freikaufen“. Als die nichtsahnende Dame das Geld überwies, fiel der Bank auf, dass es sich hierbei um einen Betrug handeln könnte und riet der Geschädigten zur Anzeigenerstattung. Die Überweisung konnte glücklicherweise größtenteils storniert werden. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor dieser Betrugsmasche und rät möglichen Geschädigten zur Anzeigenerstattung.
Die Zahlen zur Masche
Im gesamten Präsidium wurden der Polizei letztes Jahr insgesamt 59 Fälle bekannt, dieses Jahr sind es derzeit mehr als 30. 2021 erbeuteten die Betrüger in 42 erfolgreichen Fälle rund 972.000 Euro, im laufenden Jahr sind es bei bisher 25 erfolgreichen Fällen mehr als 310.000 Euro.
Im Landkreis Ostallgäu kamen im laufenden Jahr sieben erfolgreiche Fälle zur Anzeige. Dabei entstand den Geschädigten ein Beuteschaden in Höhe von mehr als 40.000 Euro.
Seien Sie misstrauisch beim Online-Dating
Schützen Sie private Daten: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Ihrer Anschrift oder dem Geburtsdatum und mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Romance‑Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern. Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließen um Geld zu bitten.
Geben Sie möglichst wenig von sich preis: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze.
Verwenden Sie Sicherheitseinstellungen: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber‑Stalkern.
Geschrieben von: Redaktion