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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Jahrhunderte war die zentral im Ort Buxheim bei Memmingen gelegene Kartause ein Ort der Spiritualität und der Kultur. Nach dem endgültigen Rückzug der Salesianer-Mönche vor zwei Jahren ist es sehr still geworden in der weitläufigen Klosteranlage. Studierende der Hochschule München haben kreative Konzepte entwickelt, die das denkmalgeschützte und den Ort prägende Ensemble in eine neue Zeit überführen können, selbstverständlich auch mit sozialem Mehrwert.
Seit zwei Jahren wartet die Klosteranlage in Buxheim auf ihren Verkauf. Der gestaltet sich jedoch sehr schwierig, denn der Verfall auf dem riesigen ungenutzten Gelände schreitet voran und Interessenten sehen sich mit den Stolperfallen des Denkmalschutzes konfrontiert.
Zukunft gestalten, Lösungen finden
Die Gemeinde Buxheim steht mit der Umwidmung der Kartause, die zentral im Ort gelegen ist, vor einer großen städteplanerischen Herausforderung. Seit fast tausend Jahren ist klösterliches Wirken belegt, die letzten 100 Jahre prägten die Salesianer und die Kartause Buxheim den Ort auf allen Ebenen. Neue Ideen holte sich der Bürgermeister Wolfgang Schmidt von Studierenden der Hochschule München. Im Rahmen des Projektseminars ZukunftGestalten hat sich ein interdisziplinäres Team von Studierenden aufgemacht, das Vermächtnis des Ordens am Leben zu erhalten und den Ort nachhaltig kulturell zu beleben.
Einen hohen Stellenwert bei der Entwicklung der Konzeptidee hatten die Aspekte Gemeinwohl und Nachhaltigkeit. Damit aber die Ideen nicht abgehoben im wissenschaftlichen Elfenbeinturm entwickelt werden, ermittelten die Studierenden vor Ort und online durch Umfragen die Interessen der Gemeinde, von Bürgern, Schülern sowie von den lokalen Vereinen. Ausführliche Interviews unter anderem mit dem Eigentümer des Klosters, vertreten durch Pater Stöhr, als auch mit Experten für genossenschaftliches Wohnen und Co-Working eröffneten neue Perspektiven.
Architektur, Finanzen und soziale Aspekte
Die Studierenden bildeten drei Arbeitsgruppen, um die verschiedenen Aspekte des Projekts systematisch anzugehen. Die erste Gruppe konzentrierte sich auf die bauliche Vorgehensweise unter Berücksichtigung der Vorschriften bei einer Umnutzung des Klosters Buxheim. Die zweite Gruppe beschäftigte sich vor allem mit Finanzierungsmöglichkeiten. Die letzte Gruppe setzte sich mit dem sozialen Bezug und den Bedürfnissen der wichtigsten Akteure auseinander, um eine sinnvolle und nachhaltige Lösung zu entwickeln.
Konzept und Fazit
Alle Umfragen und Diskussionen mit der Buxheimer Bevölkerung bestärkten die Studierenden darin, einen Weg aufzuzeigen, der den sozialen Geist des Klosters am Leben erhält. Das Projekt könnte weit über Buxheim hinausstrahlen, denn es gibt viele ähnlich gelagerte Fälle in Deutschland. Leerstehende Klöster bieten die Chance, Wohnen, Leben und Arbeiten neu zu denken – am besten im Sinne des Gemeinwohls und der Werte der Ordensgemeinschaft. Es ist ein buntes Konzept entstanden, mit Wohnungen, Co-Working Spaces, Ateliers und verschiedenen Kulturräumen. Die Finanzierung der Umstrukturierung soll über Förderdarlehen, Eigenkapital und Bankdarlehen erfolgen. Das Genossenschaftsmodell ermöglicht zukünftigen Bewohnern einen erschwinglichen und sicheren Wohnraum. Insgesamt haben die Studierenden hier einen Weg gefunden, der den Geist des Klosters wiederbelebt, aber um einen modernen Touch bereichert, der das Leben auf dem Land erstrebenswert und zukunftsfähig macht.
Geschrieben von: Redaktion