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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Seit gut einer Woche hat der Sommer in der Buchloer Sparkassenarena Einzug gehalten. Denn die Eiszeit ist vorbei und während der letzten Woche wurde die Eisfläche abgetaut und die Mannschaft hat ihre Kabine geräumt. Für die Piraten geht es somit in die verdiente Sommerpause, ehe man im nächsten Winter dann wieder in Bayerns höchster Spielklasse antreten darf.
Möglich gemacht hat das ein ganz starker Schlussspurt, den die Buchloer in der Abstiegsrunde zuletzt hingelegt haben. Acht Siege in Serie bedeuteten den letztlich souveränen Klassenerhalt in der Bayernliga, was nicht nur den 2. Vorstand Florian Warkus freut: „Wir haben in einer gut besetzten Abstiegsrunde lediglich in einem Spiel nicht gepunktet, wofür man der Mannschaft sicher ein Kompliment machen muss.“ Zumal der Auftakt zunächst noch etwas holprig verlief und im weiteren Verlauf auch einige Spieler krank, angeschlagen oder verletzt auf die Zähne gebissen haben. „Hut ab und Kompliment an die Jungs, die nach dem schwierigen Start alles reingehauen haben was wir hatten“, so auch das positive Fazit von Trainer Christopher Lerchner.
Dass man zuvor allerdings das anvisierte Ziel – ein Platz in den Top 8 – nicht ganz geschafft hat, merken beide aber auch selbstkritisch an. Vier Punkte fehlten den Piraten als Hauptrundenneunter schlussendlich auf Platz 8, was Lerchner und Warkus vor allem an den oftmals schwankenden Leistungen festmachten. „Wir haben es leider zu oft nicht geschafft über volle 60 Minuten konstant gutes Eishockey zu spielen“, so die Einschätzung von Florian Warkus. Zu viele Punkte schenkte man so vor allem auch immer wieder zu Hause her, die unter dem Strich in der Endabrechnung fehlten, um ein besseres Tabellenergebnis erzielen zu können. Besonders den komplizierten Start nennt der ESV-Coach auch als einen weiteren Faktor. Denn die Vorbereitung verlief alles andere als glatt. „Hier haben wir nach zwei Absagen der Gegner lediglich drei Partien absolvieren können, was natürlich fatal war“, so Lerchner, dessen Team mit dem offiziellen Eröffnungsspiel gegen den späteren Hauptrundenersten und aktuellen Finalteilnehmer Miesbach dann zum Ligastart auch gleich eine echte Herkulesaufgabe vor der Brust hatte.
Zudem musste man im Sommer einen größeren Aderlass vor allem in der Abwehr kompensieren. „Wir haben hier praktisch unsere halbe Defensive ersetzten müssen, was nicht einfach war und wo die jungen Spieler im Laufe der Vorrunde noch einiges an Lehrgeld zahlen mussten“, meint Warkus, der aber die Entwicklung im weiteren Saisonverlauf auf jeden Fall positiv hervorhebt. „Wir müssen mit den Möglichkeiten, die wir zur Verfügung haben, immer am Limit spielen, weshalb es in der stark besetzten Liga stets ein Ritt auf der Rasierklinge ist. Da entscheiden über Platz 8 oder 9 im Grunde nur Nuancen und diese Kleinigkeiten haben wir stellenweise einfach nicht richtig gemacht. Deshalb haben wir es auch verdient nicht in die Aufstiegsrunde geschafft, wenngleich wir lange im Kampf um Platz 8 dabei waren.“
Auch mit der Belegung der zweiten Ausländerstelle hatte man zunächst kein Glück. „Lukas Popela war leider nicht die gewünschte Verstärkung, weshalb wir bis zum Jahresende nur mit einem Kontingentspieler angetreten sind,“ berichtet Warkus. Mit der Nachverpflichtung von Demeed Podrezov bewies man dann aber Anfang Januar ein glücklicheres Händchen, denn der US-Boy mit russischen Eltern erwies sich als treffsichere Stütze – vor allem in der Abstiegsrunde. „Mit Demeed hatten wir dann jemanden, der vor allem auch zu den wichtigen Zeitpunkten die entscheidenden Tore gemacht hat“, lobt Piraten-Coach Lerchner den 23-Jährigen, der sich sportlich und menschlich als Bereicherung präsentiert hat. „Wäre er schon früher zu uns gestoßen, wäre vielleicht auch in der Hauptrunde noch mehr gegangen“, so die einhellige Meinung der sportlichen Führung.
Reibungslos verlief hingegen die Kooperation mit dem Nachbarn HC Landsberg, dessen junge Förderlizenzspieler immer wieder Eiszeit beim ESV bekamen und regelmäßig eingesetzt wurden. Nach dem Landsberger Rückzug in die Bayernliga wird diese Kooperation aber dennoch keine Fortführung finden, da beide Teams im nächsten Winter in der Bayernliga wieder Rivalen sein werden.
Angesprochen auf die Highlights der Saison bleiben neben den überraschenden deutlichen Auswärtssiegen gegen die Spitzenmannschaften und Finalisten Miesbach (10:4) und Königsbrunn (7:1) auch die emotionalen Momente in der Abstiegsrunde in Erinnerung. „Natürlich können wir sagen, dass wir in jedem Fall den kommenden Bayernligameister auswärts klar geschlagen haben. Aber für mich war ehrlicherweise die Partie in Geretsried, wo wir die Partie nach dem späten Rückstand noch gedreht haben und den Klassenerhalt fix machen konnten, einprägsamer“, benennt Florian Warkus seinen Saisonhöhepunkt, wozu für ihn auch das Heimspiel gegen Pfaffenhofen zählt. „Dort waren wir anfangs klar mit drei Toren in Führung und im letzten Drittel gerieten wir dann jedoch in Rückstand. Kurz vor Schluss konnten wir aber noch den Ausgleich erzielen und das Spiel in der Overtime gewinnen, was anschließend der Auftakt für die Erfolgsserie mit acht Siegen in Serie war.“ Die Moral, der Zusammenhalt in der Mannschaft und der unbändige Wille waren somit wohl mit die entscheidenden Punkte, weshalb man in dieser Partie und auch in den folgenden weiteren Spielen nach dem eher mühsamen Auftakt die Wende einleiten konnte. Denn in den engen und heiß umkämpften Duellen der Abstiegsrunde steckten die Piraten immer wieder Rückschläge weg und sammelten so letztlich beharrlich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung die nötigen Zähler für den Klassenerhalt.
Alles in allem wurde demnach trotz einiger recht schwankender Leistungen im gesamten Saisonverlauf der Umbruch in der Mannschaft aber durchaus gemeistert. Dies sieht auch Christopher Lerchner für die Zukunft als lehrreichen Gewinn an: „Von diesem Umbruch werden wir in der nächsten Saison auch profitieren, denn die jungen Spieler haben viel Eiszeit bekommen und Verantwortung übernehmen müssen, was für ihre Entwicklung wichtig ist.“ Doch bevor es im Sommer mit dem Sommertraining bereits wieder weitergeht, haben die Spieler nun erst einmal ein bisschen Zeit zum Durchatmen. Für die Verantwortlichen hingegen beginnen bereits jetzt schon wieder die Planungen und Vorbereitungen auf die kommende Bayernligaspielzeit.
Zahlen bitte! Die ESV-Saison in ein paar statistischen Werten:
Saisonpflichtspiele gesamt: 40 (28 Hauptrunden- und 12 Abstiegsrundenspiele)
Hauptrunde: 13 Siege – 15 Niederlagen (2 davon nach Verlängerung) – Platz 9
Abstiegsrunde: 9 Siege – 3 Niederlagen (2 davon nach Verlängerung) – Platz 2
Gesamttorverhältnis: 155:147 – im Schnitt 3,87 : 3,68
höchster Saisonsieg: 10:4 in Miesbach
höchste Saisonniederlage: 1:7 gegen Kempten
Strafminuten gesamt: 605 – im Schnitt pro Spiel 15,12 Strafminuten – Platz 13 ligaweit
Powerplayquote: 19,23% (35 Tore in 182 Überzahlspielen) – Platz 12 ligaweit
Penaltykilling: 80,53% (37 Tore in 190 Überzahlspielen) – Platz 5 ligaweit
Zuschauer: gesamt 5110 – im Schnitt 256
Topscorer: Alexander Krafczyk (63 Punkte in 40 Spielen – 1,57 Punkte pro Spiel)
bester Torschütze: Alexander Krafczyk (33 Treffer in 40 Partien – 0,82 Tore pro Spiel)
bester Vorbereiter: Michal Petrak (45 Assists in 36 Partien – 1,25 Assists pro Spiel)
Topscorer Abstiegsrunde: Demeed Podrezov (14 Tore / 10 Assists in 12 Partien)
Torhüter:
– Johannes Wiedemann: 31 Spiele (1875 Spielminuten), 105 Gegentore – Gegentorschnitt 3,36
– Dominic Guran: 9 Spiele (515 Spielminuten), 35 Gegentore – Gegentorschnitt 4,07
– Fabian Strobel 1 Spiel (30 Spielminuten), 3 Gegentore
„Bad-Boy“: Moritz Simon (73 Strafminuten)
Dauerbrenner: Alexander Krafczyk & Christian Wittmann (je 40 Partien)
Geschrieben von: Redaktion