Oberstaufen-Weißach: Josef Wagner geht nach 80 Jahren als Mesner in den Ruhestand

Oberstaufen-Weißach, 18. August 2025 – Eine Ära geht zu Ende: Josef Wagner hat nach unglaublichen 80 Jahren seinen Dienst als Mesner der Sebastians- und Rochuskapelle in Weißach beendet. Bereits als Ministrant begann sein Engagement, später übernahm er auch die Aufgaben des Mesners und Kapellenpflegers.

Beim Patrozinium am vergangenen Samstag wurde der 89-Jährige für seine langjährige Arbeit geehrt: Klaus Probst, Diözesanvorsitzender des Mesnerverbandes, überreichte ihm eine Ehrenurkunde und das Mesnerabzeichen in Gold – eine seltene Auszeichnung. Auch Dekan Karl-Bert Matthias und Ortsvorsteher Martin Martin dankten Josef Wagner herzlich für seinen jahrzehntelangen Einsatz.

Neben seinen Aufgaben in der Kapelle ist Josef Wagner weiterhin aktiv auf dem Alphornhof Wagner in Ried. Hier baut er mit Leidenschaft Alphörner und bewahrt damit das Handwerk seines Vaters. Unterstützung erhält er dabei gelegentlich von seinem Sohn Herbert.

In seinen 80 Jahren als Mesner erlebte Wagner insgesamt sechs Pfarrer und viele bauliche Veränderungen an der Kapelle, darunter Sanierungen der Fundamente in den 1950er Jahren und der frische Anstrich im Jahr 2022. Zahlreiche Konzerte und Gemeindeveranstaltungen halfen dabei, die Kapelle zu erhalten.

Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem das Bereitstellen der Messgewänder, Ankleiden der Geistlichen, Herrichten von Blumen und sogar das Erwärmen von Wasser und Wein für die Messe – Erinnerungen, die er mit einem Schmunzeln teilt. Besonders in Erinnerung bleiben ihm die Maiandachten, Schulgottesdienste und der Kapellenputz mit anschließendem Kaffee und Kuchen.

Mit dem Patrozinium endet nun seine aktive Zeit – und die Mesnerinnen Sophie Fink und Marianne Alt treten in seine Fußstapfen, um die Tradition in Weißach fortzuführen.