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Panorama

Patricia Paintner spielt seit 18 Jahren Orgel in Thalkirchdorf

today6. März 2022 41

Hintergrund
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„Eines Tages kam Herr Pfarrer Reschka zu uns nach Hause und fragte, ob ich nicht in Thalkirchdorf die Orgel spielen kann“, erinnert sich die 32-jährige Patricia Paintner an einen Moment, der schon 18 Jahre zurückliegt. „Damals war ich 14 Jahre alt und habe mir das noch gar nicht zugetraut“. Doch sie wuchs in die neue Aufgabe hinein und ist seither die Organistin in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist.

Diese Aufgabe nimmt die sympathische junge Frau trotz ihrer beruflichen Herausforderungen sehr ernst: Im täglichen Leben kümmert sie sich als Ärztin um ihre Patienten im Klinikum Kempten. Um beim Gottesdienst die Orgel spielen zu können, versucht sie teils auch die Wochenend-Dienste mit ihren ärztlichen Kollegen zu tauschen.

Patricia Paintner ist in einer religiös geprägten Familie in Ratholz aufgewachsen: ihr Vater gehörte 20 Jahre dem Pfarrgemeinderat in Bühl an, 16 Jahre davon als Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Ihr Bruder Tobias war lange Zeit als Oberministrant aktiv. Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte sie schon als Kind regelmäßig die Gottesdienste.

Im Alter von acht Jahren begann Patricia Paintner mit dem Klavierspiel im Unterricht von Martin Kerber, es folgte die Querflöte – die sie seitdem in der Musikkapelle Bühl spielt – und mit 13 Jahren begann sie, Orgelunterricht zu nehmen. „Das Instrument hat mich schon immer fasziniert“, blickt die junge Assistenzärztin zurück. „Das war damals für mich schon beeindruckend, weil ich im Unterricht von Christina Fischer auf der damals neu erbauten Orgel in der großen Kirche in Immenstadt spielen durfte“, erzählt sie begeistert.

In der Oberstufe im Immenstädter Gymnasium wählte Patricia Paintner Musik als Leistungskurs und konnte somit eine ihrer Abiturprüfungen auf der Orgel ablegen. „Das war seinerzeit nur durch eine Kooperation mit den Gymnasien Sonthofen und Oberstdorf möglich“, erinnert sie sich. Nach dem Abitur 2009 hat die junge Frau auch mit dem Musikstudium geliebäugelt, doch entschied sie sich letztlich doch für die Medizin und erhielt auch direkt einen Studienplatz in der Nähe, nämlich in München. „Da ich eine tiefe Bindung zu meiner Familie habe und das Orgelspiel liebe, wäre ich nicht bereit gewesen Gott weiß wohin zu gehen“, schildert Paintner diese Zeit. „Das waren für mich sehr schöne Jahre in München. Aber ich bin auch regelmäßig heimgekommen und habe dann weiter den Orgeldienst an den Wochenenden übernehmen können“, blickt sie zurück.

Nach dem dritten Staatsexamen begann die Ärztin 2016 ihre Facharztausbildung für Innere Medizin am Klinikum Kempten. „In diesem Jahr steht dann die Facharztprüfung an“, erzählt sie. Ihre Promotion lässt auch nicht mehr lange auf sich warten – die Doktorarbeit hat sie bereits eingereicht. „Ich bin sehr glücklich, dass die Musik weiterhin mein Hobby ist und dankbar, den Beruf ausüben zu können, der mich wirklich erfüllt. Die Arbeit mit den Patienten mache ich sehr gern“, bekennt sie mit einem strahlenden Lächeln.

Zeit, so sagt die junge Frau, spiele immer eine große Rolle. Denn neben dem sehr lernintensiven Studium und ihrer Tätigkeit an der Klinik geht sie nicht nur ihrem Hobby, der Musik in der Kapelle, und ihrer Leidenschaft, dem Orgelspiel nach, sondern sie hilft auch noch ihren Eltern, die daheim in Ratholz eine Landwirtschaft betreiben und Ferienwohnungen anbieten. „Ich bin dem Herrgott dankbar, dass ich hier in der schönen Kirche in Thalkirchdorf spielen kann. Das bedeutet mir sehr viel“, sagt Patricia Paintner und schaut auf „ihr“ Instrument auf der Empore in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Außerdem ist sie froh über das große Verständnis von Dekan Pfarrer Karl-Bert Matthias gegenüber ihrer ärztlichen Tätigkeit. Die Zusammenarbeit sei äußerst vertrauensvoll und beruhe auf großer gegenseitiger Wertschätzung. Und wenn sie einmal verhindert sei, sprängen die Organisten Martin Kerber, Ludwig Keller und in der Vergangenheit auch Maria Weizenegger für sie ein. „Man hilft sich gegenseitig“, erzählt sie weiter. Zum Proben komme sie unter der Woche momentan nicht oft. „Die Stücke, die ich nicht kenne, übe ich meist vorher daheim am Klavier und vor der Messe dann an der Orgel ohne Ton.“ 

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Geschrieben von: Redaktion

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