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Rund 75 Millionen Euro umfasst der „Rekordhaushalt“ für 2022, wie ihn Sonthofens Erster Bürgermeister Christian Wilhelm nennt, den der Sonthofer Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig beschlossen hat. Die Stadt investiert vor allem im Bereich der Schulen und des Straßenunterhaltes.
Steigende Inflation, ein Anstieg der Zinsen, höhere Energiepreise, die Auswirkungen des kommunalen Finanzausgleichs mit niedrigeren Schlüsselzuweisungen und einer höheren Kreisumlage und vor allem auch die Unsicherheiten, die mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie verbunden sind, erschwerten die Aufstellung eines verlässlichen Haushaltes der Gemeinde.
Trotz all dieser Unwägbarkeiten möchte die Kreisstadt auch in diesem Jahr viel investieren. Im Bereich der Schulen etwa stehen in diesem Jahr der Ausbau der digitalen Infrastruktur, Lüftungsanlagen, Sanierungsarbeiten an der Turn- und Schwimmhalle der Grundschule an der Berghofer Straße sowie der Sporthalle am Gymnasium und der Beginn der Erweiterung der Mensa sowie der Umgestaltung des Pausenhofes der Mittelschule an. Größere Ausgaben plant die Stadt auch bei der Erweiterung des Kindergartens Mater Christi in Altstädten sowie dem Bau einer neuen Kindertagesstätte. Der Bau des Stadtmuseums kostet die Stadt in diesem Jahr rund 2 Millionen Euro. Rund 6 Millionen Euro investiert die Stadt in diesem Jahr in Straßensanierungen und Straßenbau – fast sechsmal so viel Geld wie in den vergangenen Jahren, erläutert Bürgermeister Christian Wilhelm, die Tiefbaumaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren nicht so stark berücksichtigt und sollen nun angegangen werden. Mit diesen Ausgaben – und auch dem Unterhalt der Schulen – sendet die Stadt ein „klares Signal“, so der Bürgermeister: „Wir arbeiten an der Infrastruktur!“
Verwaltungshaushalt
Der Verwaltungshaushalt 2022 der Stadt Sonthofen hat ein Volumen von rund 50,4 Millionen Euro. Die Personalausgaben liegen bei rund 14,8 Millionen Euro und sind gegenüber dem Haushaltsansatz von 2021 um rund 1,01 Million Euro gestiegen. Dies liegt laut Bürgermeister Christian Wilhelm unter anderem daran, dass die Stadt gerade in den Bereichen Jugendarbeit, Bauverwaltung und Landschaftspflege mehr Personal einstellt aber auch an den beschlossenen Tariferhöhungen.
Die „Verwaltungs- und Betriebskosten“ liegen im Haushalt bei rund 14,4 Millionen Euro – hier ist vor allem beim Straßenunterhalt eine deutliche Steigerung zu verzeichnen, auch fällt hier die Fassadensanierung des Bahnhofsgebäudes sowie der Kanal- und Forstwegeunterhalt ins Gewicht.
Zum Verwaltungshaushalt gehören auch Zuschüsse der Stadt – Neben dem Stadtbus (95.000 Euro) und der Musikschule (372.000 Euro) zählen hierzu auch der Zuschuss ans Wonnemar (1.009.500 Euro) und an die nichtstädtischen Kindergärten (4.701.000 Euro).
Die „sonstigen Finanzausgaben“ der Stadt liegen laut Haushalt bei rund 14 Millionen Euro – alleine die erhöhte Kreisumlage schlägt mit 12.500.000 Euro zu Buche, ebenso wie die die Gewerbesteuerumlage, die bei rund 850.000 Euro liegt.
Da ein Haushaltsansatz immer ausgeglichen sein muss, enthält er auch die Einnahmen. Der Verwaltungshaushalt der Stadt Sonthofen weist neben Einnahmen aus Schlüsselzuweisungen unter anderem Einnahmen aus Gastschulbeiträgen (rund 1,5 Millionen Euro), Mieten und Pachten (rund 1,5 Millionen Euro), Kur- und Fremdenverkehrsbeitrag (850.000 Euro) sowie die Gewerbesteuer und Beteiligungen aus der Einkommenssteuer auf. Vor allem bei den Gewerbesteuereinnahmen hat die Kämmerei „vorsichtig kalkuliert“ erzählt Christian Wilhelm, hier ist also noch Luft nach oben.
Vermögenshaushalt
Aus dem Vermögenshaushalt mit einem Volumen von rund 25 Millionen Euro investiert die Stadt in diesem Jahr rund 6 Millionen Euro in Straßensanierungen und Straßenbau und rund 7,2 Millionen Euro in Hochbaumaßnahmen wie das Stadtmuseum, Schulen und Kindergärten. Weitere Ausgaben fließen in den Grundstückserwerb, Zuweisungen, die Tilgung von Krediten oder werden dem Verwaltungshaushalt zugeführt.
Die Einnahmen des Vermögenshaushalt setzen sich aus Zuschüssen und Rücklagen zusammen. Außerdem ist zur Finanzierung des Haushaltes eine erneute Kreditaufnahme in Höhe von 12,6 Millionen Euro nötig. Damit steigen die Schulden der Kreisstadt in diesem Jahr erstmals wieder, seit 2015 bis 2021 konnte Sonthofen rund 10,5 Millionen Euro an Schulden abbauen, im vergangenen Jahr war erstmals wieder die Aufnahme neuer Kredite nötig.
Investitionen und Erträge – Beispiel Jörghof
Im Bereich des ehemaligen Jörghofs zwischen Fachoberschule und Weiherkopfweg in Sonthofen-Rieden wird in den kommenden Jahren kräftig gebaut – hier entstehen Baugebiete und Raum für Gewerbe. In diesem und dem nächsten Jahr investiert die Stadt Sonthofen hier 1,7 Millionen Euro unter anderem in Erschließungsstraßen. 90 Prozent der Erschließungskosten kann die Gemeinde jedoch wieder „zurückfordern“, wie Bürgermeister Wilhelm betont, zudem wird die Stadt Einnahmen aus dem Verkauf der Bauflächen generieren können. Hier sollen „Mittelstandsverdiener“ Baugrund erwerben können, zu einem Preis, den sie sich auch leisten können.
Geschrieben von: Redaktion