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Nach neun Jahren Vorbereitung, Planung und Bauarbeiten wurde das neue Mobilitätszentrum am Bahnhof in Sonthofen am Sonntag offiziell eröffnet. Zahlreiche Menschen waren zum Bahnhof gekommen, um der Eröffnung beizuwohnen, sich an den Ständen der Stadt, der mona und des Alpiniums zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Wetter spielte zum Teil mit – der Regen setzte erst nach den Ansprachen ein.
Untermalt durch die Klänge der Muskkkapelle Altstädten wurde am Sonntag das neue Mobilitätszentrum am Sonthofer Bahnhofsplatz eröffnet. Noch unter Altbürgermeister Hubert Buhl war 2013 ein Gestaltungswettbewerb initiiert worden, den das Architekturbüro Fischer/Gibbesch aus Sonthofen für sich entscheiden konnte. Auch wenn die Planungen im Laufe der Jahre nochmals abgeändert wurden, wurde nun nach verhältnismäßig kurzer Bauzeit eine "runde Sache" fertiggestellt.
Als eine "Visitenkarte für unsere Ausrichtung in die Zukunft" bezeichnete Sonthofens Erster Bürgermeister Christian Wilhelm den neuen Bahnhofsvorplatz. Gerade in Hinblick auf den Klimawandel sei der Umstieg auf den ÖPNV enorm wichtig – deshalb sein ein attraktives und modernes Umfeld nötig. "Unser Mobilitätszentrum und unsere Ausrichtung als Radstadt sind richtig, um uns in eine klimafreundliche Zukunft zu führen", so Wilhelm. Auch die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller ging in ihrer Ansprache auf diesen Aspekt ein.
Modernes und dynamisches Fahrgastinformationssystem
Rund 4,8 Millionen Euro kostete die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Sonthofen. Davon entfallen 3,2 Millionen Euro auf den Neubau des Busbahnhofes und 1,6 Millionen Euro auf den Bahnhofsplatz. Wie Sonthofens Erster Bürgermeister Christian Wilhelm in seiner Ansprache erläuterte, verkehren nun neun Regionalbuslinien, der Ringbus der Alpsee Grünten Tourismus GmbH wie auch der Sonthofer Stadtbus am neuen Busbahnhof, der zudem über ein dynamisches Fahrgastinformationssystem verfügt. Direkt vor dem Bahnhof können sich die Fahrgäste neben den Abfahrten der Busse an einer digitalen Anzeige auch über Abfahrt und Ankunft der Züge am Bahnhof informieren.
"Ein attraktives Mobilitätszentrum ist unerlässlich in heutiger Zeit", so der Bürgermeister, "denn, wenn der Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV gelingen soll, dann braucht es auch interessante Angebote. Direkt an den Gleisen stehen nun 185 überdachte Fahrradabstellplätze zur Verfügung, die Taxistände liegen zentral am Bahnhofsplatz. Auf den Parkplätzen stehen zudem zwei Elektrotankstellen zur Verfügung, die Stadt arbeitet an einem neuen Konzept zum Carsharing.
Einzigartig in Deutschland: Ein "Kiss&Ride"-Parkplatz
Am Sonthofer Bahnhofsvorplatz finden Besucher nun den deutschlandweit ersten "Kiss&Ride"-Parkplatz1. "Ein Parkplatz, an dem der Koffer aus dem Auto geholt werden oder der oder die Liebste mit einem Kuss verabschiedet werden kann", sagte Wilhelm. "Nachdem es hierfür in Deutschland keine Vorgaben für das Schild gab, haben wir kurzerhand ein eigenes entworfen und setzen somit sicher eine eigene, herzliche Note beim Empfang oder der Verabschiedung von Reisenden!"
Wichtig war der Stadt bei den Planungen, dass das bestehende Grün auf dem Bahnhofsvorplatz erhalten wird. Ein besonderer Blickfang ist auch das Wasserspiel mir den angrenzenden Bänken auf dem Platz.
Neues Leben im Bahnhofsgebäude
Nach dem Erwerb des Bahnhofsgebäudes durch einen Invester aus Sonthofen konnte dies nun auch endlich wieder mit Leben gefüllt werden. Zwar sind die Renovierungsarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen – neben einem kaputten Fenster in der Mitte der Front zeigt auch die Bahnhofsuhr noch nicht die richtige Zeit an – aber zumindest das Hotel "Am Gleis 1" hat schon vor mehreren Wochen geöffnet. Der angrenzende Biergarten ist ein Hingucker – ob er künftig wirklich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird oder nur den Hotelgästen vorbehalten ist, darüber kursieren in Sonthofen verschiedene Gerüchte.
Im Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes bleibt das Video-Reisezentrum der Bahn ebenso wie die Buchhandlung bestehen. Ab dem 24. Oktober wird es zudem wieder eine Bäckerei im Bahnhof geben, ebenso wie eine Poststation mit allen Postdienstleistungen, die aus dem Post-Gebäude am Bahnhofsplatz in den Bahnhof umziehen wird.
Höhe Fördersummen für die Kreisstadt
Von den 4,8 Millionen Euro Kosten werden hohe Summen durch Förderungen aufgefangen: So erhält die Stadt vom Freistaat Bayern für den Neubau des Busbahnhofes 980.000 Euro, für die digitale Fahrgastinformation 112.000 Euro. Die Städtebauförderung des Freistaates hat zur Flächenentsiegelung des Bahnhofsplatzes 840.000 Euro beigetragen. Der Landkreis Oberallgäu hat die Stadt mit 425.000 Euro für den Busbahnhof und die Fahrgastinformation unterstützt. Das Wasserspiel wurde durch die gemeinnützige Kaiser-Sigwart-Stiftung aus Immenstadt mit 150.000 Euro gefördert. Außerdem unterstützen die Städtebauförderung und die Stadt die Sanierung der Fassade des Bahnhofsgebäudes mit 260.000 Euro.
Weitere Baumaßnahmen
Das Gelände rund um den Sonthofer Bahnhof wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern. So sind laut Bürgermeister Wilhelm die Planungen für den Umbau des ehemaligen Postareals sehr weit fortgeschritten, auch hier werden bald die Bagger anrollen. Der Investor plant dort unter anderem 50 neue Wohnungen sowie Gewerbeflächen anzusiedeln.
Für das Gelände nördlich des Bahnhofes sind noch der Bau eines Parkhauses, diverser Gewerbeeinheiten sowie eines großen Kinos geplant.
Geschrieben von: Redaktion