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Auf Sonthofen kommen große Veränderungen zu: Neben der geplanten Schließung des Zentrums Brandschutz auf der Burg sollen auch die C&A-Filiale in der Fußgängerzone sowie die Postschalter für Dienstleistungen der Post und auch der Postbankschalter in der Postfiliale am Bahnhof schließen. AllgäuHIT hat mit Sonthofens Erstem Bürgermeister Christian Wilhelm darüber gesprochen, was diese Schließungen für die Kreisstadt bedeuten und wie die Konversionspläne der Stadt weiter aussehen.
Sonthofens Erster Bürgermeister Christian Wilhelm sieht die geplanten Schließungen zwar kritisch und auch als Herausforderung. Aber er ist auch Optimist und sagt: „Jede Veränderung ist auch die Chance auf einen Neuanfang!“
Geplante Schließung der C&A Filiale
Zum 1. März 2022 wird die C&A-Filiale in der Sonthofer Fußgängerzone schließen. Seit 10 Jahren hat die Filiale ihren Sitz auf 1.400 Quadratmetern im Herzen der Kreisstadt. Besonders junge Familien und Jugendliche können dort günstige Kleidung kaufen. Allerdings wurde das Sortiment in den vergangenen Jahren bereits enorm eingeschränkt in der Sonthofer Filiale, so konnte man beispielsweise schon lange keine Hosen mit langen Hosenbeinen mehr dort finden, große Größen und auch Umstandsmode gibt es dort auch seit längerem nicht mehr. Wie Bürgermeister Christian Wilhelm erzählt hat die Kette auch das Personal ziemlich abgebaut: waren es anfangs noch 21 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, arbeiten aktuell nur noch 6 Menschen im Sonthofer C&A.
Das dreistöckige Ladengebäude wird jedoch vermutlich nicht lange leerstehen, wie Wilhelm erzählt laufen bereits Verhandlungen mit Interessenten, die die Sonthofer Innenstadt mit ihrem Sortiment unter anderem an Kleidung und Schuhen aufwerten sollen.
Geplante Abschaffung der Postdienstleistung
Spätestens im Sommer soll die Postfiliale am Sonthofer Bahnhof für immer ihre Pforten schließen. Die Dienstleistungen der Deutschen Post soll es dann nur noch an den bereits bestehenden Stellen im Feneberg und der Aral-Tankstelle in Rieden geben – ein erheblicher Verlust an Dienstleistung in der Kreisstadt. Auch für den Bürgermeister ist der Erhalt der Filiale wichtig. Er hat sich bereits in mehreren Schreiben an die Post gewandt, um die Schließung abzuwenden. Demnächst wird es zudem eine Petition bzw. Umfrage zum Erhalt der Postdienstleistungen in der Post geben, um den Druck auf die Post zu verstärken.
Zumindest, so Wilhelm, bleibt das Postverteilzentrum im Stadtgebiet nahe des bisherigen Standortes. Von der Schließung der Filiale sind 9 Mitarbeiter betroffen.
Zentrum Brandschutz der Bundeswehr auf der „Burg“
Zur geplanten Schließung des Zentrums Brandschutz der Bundeswehr „ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagt Bürgermeister Christian Wilhelm. Er wartet derzeit noch auf Rückmeldung der Bundestagsabgeordneten und hofft auf eine Ortsbesichtigung. Rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr wären von einem Wegzug oder der Schließung des Zentrums betroffen.
Sollte das Zentrum Brandschutz wirklich aus Sonthofen wegverlegt werden, werden die Gebäude auf der Burg jedoch nicht lange leerstehen. Im Jahr 2023 sollen endlich die seit Jahren andauernden Bauarbeiten auf der Burg beendet sein und die letzten der in Jäger- und Grüntenkaserne verbliebenen Einheiten auf die General-Oberst-Beck-Kaserne umziehen. Schon jetzt ist jedoch klar: Die Räume auf der Burg reichen nicht aus.
Planungsstand der Konversion in Sonthofen – ISEK
Im Jahr 2013 hat der damalige Stadtrat von Sonthofen dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept ISEK zugestimmt. Der Inhalt: was mit den freiwerdenden Bundeswehrarealen – Jäger- und Grüntenkaserne sowie das Gelände der ehemaligen Standortverwaltung nahe des Tannachwäldchens geschehen soll. Eine Mischung aus Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie Bildungseinrichtungen und, vor allem im Bereich der Jägerkaserne, viel Grün.
Da sich nun der Abzug der Bundeswehr aus den Kasernen statt wie ursprünglich angedacht 2018 auf 2023/24 verschieben wird stellt sich natürlich die Frage, ob das Konzept wie vor inzwischen 8 Jahren angedacht auch umgesetzt werden kann. Bürgermeister Christian Wilhelm meint: eindeutig ja. Das ISEK-Konzept sei damals unter einer hohen Beteiligung der Bürgerschaft entwickelt worden was sich nun auszahlen wird.
Nach wie vor besteht in Sonthofen Bedarf an Wohnraum, an Gewerbegebieten und auch an neuen Standorten für Bildungseinrichtungen. Wenn es der Stadt also in den Verhandlungen mit der BIMA gelingt, die Grundstücke zu erwerben – die Stadt hat ein Erstzugriffsrecht wenn sie nachweisen kann, dass sie den Verkehrswert der Areale ermittelt hat – soll das Konzept also fast wie geplant umgesetzt werden.
Über kurz oder lang wird sich Sonthofen also ziemlich verändern – unter anderem sollen im Zuge der Innenstadtentwicklung sowohl die Markthalle als auch das Haus Oberallgäu abgerissen werden. Dafür soll eine Stadthalle entstehen, auch ein Vereinehaus ist in Planung. Eine Idee ist weiterhin auch, die Stadtbücherei im „Turm“ der Grüntenkaserne unterzubringen.
Geschrieben von: Redaktion