Freispruch für Oberstdorfer Eiskunstlauftrainer

"Im Zweifel für den Angeklagten" – So hat eine Richterin am Amtsgericht Sonthofen ein Verfahren gegen den Eiskunstlauftrainer Karel Fajfr gegen den ehemaligen Nachwuchssportler Isaak Droysen beendet und den Angeklagten freigesprochen. Im Prozess ging es um Schläge, die der Trainer vor Jahren im Bundeseissportzentrum in Oberstdorf erteilt haben soll. Allerdings: Die Zeugen widersprachen sich und hatten laut einem Gerichtssprecher Erinnerungslücken.

Der Fall hatte im deutschen Eiskunstlauf für Furore gesorgt – Beinahe ausgeglichen spalteten sich die Angehörigen der Eiskunstlaufszene in zwei Lager. Der zum Tatzeitpunkt 16-Jährige hatte von einer Ohrfeige, Schlägen in den Rücken und auf Arme und Beine berichtet – Der angeklagte Trainer widersprach.

Die Aussagen widersprachen sich teils deutlich – Die Zeugen des vermeintlichen Opfers hatten nach den inzwischen vergangenen Jahren große Erinnerungslücken oder verwechselten teils sogar Jahreszahlen.

Die Richterin Gramatte-Dresse fand schließlich, dass die vorgebrachten Argumente sie nicht überzeugen konnten und dass sie den Trainer deshalb für die vorgebrachten Taten nicht verurteilen könne – Sie sprach den Angeklagten daher frei. Die Staatsanwaltschaft hatte 90 Tagessätze und einen hohen vierstelligen Geldbetrag gefordert. Damit hätte der Eiskunstlauf-Trainer als vorbestraft gegolten.