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In einem Waldstück nahe Sonthofen und Eschach sorgt eine ungewöhnliche Pflanze für Aufsehen: die gewöhnliche Schuppenwurz. Förster Simon Lipp betont jedoch, dass der Baumbestand in der Kürnach nicht gefährdet ist. Vielmehr handelt es sich um einen Vollparasiten, der die Bäume lediglich anzapft, um an Nährstoffe zu gelangen.
Die gewöhnliche Schuppenwurz, fachlich bekannt als Lathraea squamaria, zeigt im Frühjahr ihre rosa bis lila gefärbten Blütenstände im Buchenlaub. Doch das Besondere liegt unter der Erde: Die Pflanze bildet ein bis zu zwei Meter langes Wurzelgeflecht aus und dringt mit Saugorganen in das Wurzelgewebe der Bäume ein. Dabei nutzt sie den Transportweg des nährstoffreichen Safts der Bäume im Frühjahr aus.
Da die Schuppenwurz keine Photosynthese betreibt, besitzt sie oberirdisch keine grünen Blätter. Revierleiter Simon Lipp entdeckte den oberirdischen Teil der Pflanze und betont, dass der Schaden für die Bäume minimal ist, da diese robust sind.
Die Schuppenwurz ist eine ausdauernde Pflanze, die die kalte Jahreszeit unterirdisch überdauert. Erst nach etwa zehn Jahren zeigt sie oberirdisch eine Blüte. Jann Oetting, Leiter der Sonthofener Staatsforsten, betont die Vielfalt und Artenreichtum der bewirtschafteten Wälder und freut sich über das umfangreiche Naturschutzwissen seiner Mitarbeiter.
Die Schuppenwurz wird von Hummeln, Wildbienen und gelegentlich durch Wind bestäubt. Die Samen werden durch Wasser, Wind und Ameisen verbreitet und keimen in der Nähe einer Wirtspflanze aus. Die gewöhnliche Schuppenwurz ist in Europa weit verbreitet und kommt vereinzelt auch im Himalaya vor.
Geschrieben von: Redaktion