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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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„Schulleiterinnen und Schulleiter sind die Lastesel des Bildungssystems.“ Das sagt einer, der es wissen muss. Reinhold Gogl, beim BLLV Schwaben Vorsitzender der Fachgruppe Schulleitung und selber Leiter einer Mittelschule, läutet die Alarmglocke für seine Kolleg*innen, die an Grund-, Förder- und Mittelschulen seit Jahren unter einer viel zu großen Arbeitsbelastung leiden. Die seit März 2020 herrschenden Pandemiebedingungen haben den ohnehin schon belastenden Arbeitsaufwand für Schulleiter*innen nochmals erhöht, ohne dass dafür ein zeitlicher Ausgleich geschaffen wurde. Für Gogl ist klar: „Das Fass ist schon lange voll und läuft bereits seit Jahren über.“
Schulleitungen werde immer mehr zugemutet: Erstellung und Umsetzung neu installierter Förderprogramme, Einsatz und Betreuung von ungelerntem Personal, Löcher durch Lehrermangel stopfen, Hygienemaßnahmen täglich, passgenau anpassen, jetzt auch noch Sommerschule organisieren und dazu noch das neue Schuljahr planen. Dass sich unter den Bedingungen niemand mehr für eine Schulleitung interessiere, ist für Gogl die logische Konsequenz.
Immenser Organisationsaufwand
Immer häufiger müssten Schulleiterpositionen wiederholt ausgeschrieben werden, weil entweder keine Bewerbung einging oder Interessenten die Eignung für die Position fehlte. Darüber hinaus geben vermehrt Schulleiter ihre Ämter zurück. „Das häuft sich“, ist die Erfahrung von Gertrud Nigg-Klee. Die Überfrachtung mit zusätzlichen Aufgaben sei nicht mehr leistbar. „Ich schaff‘ das nicht mehr, es macht mich krank“, hört die Bezirkspersonalratsvorsitzende des BLLV Schwaben von ihren Kolleginnen und Kollegen immer öfter.
Entlastung durch Leitungszeit
Nigg-Klee sieht gleich mehrere Brände, die dringend gelöscht gehören. „Wir brauchen für die Schulleiter zu Beginn des neuen Schuljahrs eine echte Entlastung durch mehr Leitungszeit, sonst können sie den immens gewachsenen Organisationsaufwand nicht mehr stemmen“, lautet eine Forderung. Neu zu besetzende Schulleiterstellen aus Spargründen zwölf Wochen vakant zu lassen, sei ein Unding, „Das gehört abgeschafft. Da brauchen wir vorausschauende Planung und passgenaue Besetzungen.“ Im Zuge der längst überfälligen Aufwertung der Schulverwaltungen müssten die chronisch überlasteten Sekretariate ebenfalls aufgestockt und weiterqualifiziert werden. Und last but not least könne es nicht angehen, dass Anordnungen des Kultusministeriums von heute auf Morgen umgesetzt werden müssen. „Da brauchen wir zwingend mehr Vorlauf, um die Qualität des Angebots zu sichern. Das sind wir unseren Kolleginnen und Kollegen genauso schuldig wie den Schülerinnen und Schülern.“
Geschrieben von: Redaktion