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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Erneute Erfolge für Callcenter-Betrüger. Sie gaben sich als Polizisten und Staatsanwälte aus. Zwei Opfer glaubten den Tätern durch ihre perfide Gesprächsführung. Insgesamt entstand ein Schaden von etwa 15.000 Euro.
Uhr im Wert von 10.000 Euro übergeben
Erst am nächsten Tag, am gestrigen Donnerstag, meldete sich eine 91-jährige Frau bei der Polizeistation Oberstaufen. Sie hatte am Mittwoch einen Anruf von einem falschen Polizeibeamten erhalten, der sich über ihre Vermögensverhältnisse erkundigte. Um eine Rolex-Uhr vor einem möglichen Einbruch zu sichern, sollte diese in Sicherheit gebracht werden. Die Frau wurde mehrere Stunden am Telefon in der Leitung gehalten. Ihr zeigte es dabei die Notrufnummer 110 an ihrem Telefon an. Daher wurde sie nicht misstrauisch und übergab schließlich die Uhr an einen Mann, um die 40 Jahre alt. Er war schlank und trug einen blauen Mund-Nasen-Schutz. Die Übergabe fand gegen 20:00 Uhr im Bereich der Eimündung „Am Lohacker“ und der Bürgermeister-Hertlein-Straße statt. Der Beuteschaden dürfte im fünfstelligen Bereich liegen. Hinweise nimmt die Polizeistation Oberstaufen entgegen.
Etwa 4.000 Euro überwiesen
Ein 29-jähriger Mann aus dem Neu-Ulmer Bereich erhielt auf dem Festnetz bereits am Mittwoch, den 25.05.22, den ersten betrügerischen Anruf. Der Anruf stammte von der Sparkassenzentrale in Frankfurt, da dort angeblich eine Pfändung der Staatsanwaltschaft Berlin für sein Konto eingegangen sei. Offenbar sei ein hoher Gewinn nicht versteuert worden. Nachdem der Mann erklärte, nie einen Gewinn erhalten zu haben, wollte die Anruferin dies vermeintlich bei der Staatsanwaltschaft abklären. Die ihm angezeigte Rufnummer stammte dabei tatsächlich von der Sparkasse Frankfurt.
Kurz darauf erhielt der 29-Jährige einen Anruf von einer Frau Doktorin der Berliner Staatsanwaltschaft. Hier wurde nun auch eine Berliner Rufnummer angezeigt. Dem Mann wurde erzählt, dass die Pfändung über die Staatsanwaltschaft Ankara in die Wege geleitet worden wäre. Die Anruferin wollte sich dann auch um den nicht ausgezahlten Gewinn kümmern, wobei dafür Gebühren fällig wären. Der Angerufene glaubte den Angaben und überwies knapp 2.000 Euro. Um sicher zu gehen, recherchierte der Mann und fand eine Anwältin in Berlin mit demselben Namen, den die Anruferin nannte, weshalb er weiterhin keine Zweifel hatte.
Zwei Tage später, am 27.05.22, sollte er weitere Gebühren in Höhe von knapp über 2.000 Euro bezahlen, was der Mann dann auch erneut tat. Gestern, am 02.06.22, sollte er plötzlich die Steuerschuld in Höhe von über 3.500 Euro an die Staatsanwaltschaft Ankara überweisen. Der Mann verlangte daraufhin von der Anwältin, der diesmaligen Anruferin, einen Nachweis, dass sie tatsächlich diese Anwältin wäre. Die Frau blockte ab, woraufhin der 29-Jährige bei der Staatsanwaltschaft in Berlin anrief und dort darüber aufgeklärt wurde, dass es keine Staatsanwältin mit diesem Namen gäbe. Aufgrund des geschilderten Sachverhalts wurde er dann auf den Betrug hingewiesen und erstattete anschließend Anzeige. Über polizeiliche Recherchen zur benutzten Mobilfunknummer der Betrüger ergab sich eine Vielzahl ähnlicher Anrufe in Bayern letzten Jahres.
Entwicklung
Während im Jahr 2021 knapp über fünf Fälle im gesamten Polizeipräsidium Schwaben Süd/West für Betrüger mit der Masche eines falschen Amtsträgers erfolgreich verliefen, waren es dieses Jahr schon knapp 20 solcher vollendeter Fälle mit Beute. Durch die Masche haben die Täter 2022 bislang mehr als 150.000 Euro erbeutet. Im Oberallgäu waren dieses Jahr vier solcher Betrügereien mit knapp 65.000 Euro Beute erfolgreich, im Landkreis Neu-Ulm waren es drei mit insgesamt erbeuteten knapp 25.000 Euro.
Hinweise der Polizei
Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder wählen Sie die Nummer der örtlichen Polizeiinspektion.
Wichtig: Beenden Sie zuvor das Telefonat. Seien Sie misstrauisch. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder Sie am Telefon zu Ihren finanziellen Verhältnissen befragen.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf und rufen später zurück.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Überweisen Sie kein Geld an fremde Konten.
Geschrieben von: Redaktion