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Diese Woche sind die Kinderimpfungen bundesweit gestartet. Dabei sehen die Umsetzungen der einzelnen Bundesländer jedoch oftmals sehr unterschiedlich aus. Wie die Kinderimpfungen hier in Bayern und im Allgäu umgesetzt werden, hat AllgäuHIT bei Kinder- und Jugendarzt Dr. med. Wolfgang Steck aus Immenstadt nachgefragt.
Wo sollte besser geimpft werden, hauptsächlich bei Kinderärzten oder ebenso in Impfzentren?
Dr. med. Wolfgang Steck: "Letztendlich befürworte ich persönlich, dass die Kinder und Jugendlichen bei den Ärzten ihres Vertrauens geimpft werden und das sind die Kinder-, und Jugendärzte. Sie kennen die Besonderheiten und können besondere Fragen klären. Aber auf der pragmatischen Ebene ist es ebenso sinnvoll, dass Kinder in Impfzentren oder bei Allgemeinärzten geimpft werden, die Kinder betreuen. Es ist sehr wichtig, dass alle Möglichkeiten genutzt werden."
Sollen die Impfräumlichkeiten entsprechend kindgerecht gestaltet werden oder wird mit Give Aways gearbeitet?
Dr. med. Wolfgang Steck: "In den Kinder-, und Jugendarztpraxen ist das Ambiente aboslut angemessen gestaltet. Viel wichtiger als eine Süßigkeit oder eine Art Give Away ist die Art des Umgangs mit dem Kind. Man lenkt ab, belohnt und belobigt das Kind, wenn es sich dieser Situation gestellt hat, sodass das Kind stolz und gestärkt daraus hervorgehen kann. In Bezug auf die Impfzentren wurden bereits Aktivitäten unternommen, um kindgerechte Räumlichkeiten mit bunten Wänden und einer warmen Atmosphäre zu gestalten."
Wie zum Beispiel im Impfzentrum in Sonthofen. Sind Sonderimpfaktionen, wie beispielsweise Familienimpftermine geplant?
Dr. med. Wolfgang Steck: "Es finden Impfaktionen für Erwachsene bezüglich der Boosterimpfung statt. Dass es allerdings ebensolche Aktionen für Kinder von 5 bis 11 Jahren gibt, ist mir derzeit nicht bekannt. Für Jugendliche gab es Impfaktionen an Schulen zum Teil im südlichen Oberallgäu. Insgesamt gilt allerdings auch hier, dass jede Sonderimpfaktion für Menschen zu befürworten ist, die sich für die Impfung entschieden haben, damit der Zugang erleichtert und zeitnah ermöglicht wird."
Was ist Ihre Einschätzung, wie die Kinder-Impfangebote angenommen werden?
Dr. med. Wolfgang Steck: "Man kann von der Altersgruppe der 12 bis 17-Jährigen ausgehend, Einschätzungen treffen. Hier ist aktuell eine Impfrate von 50 Prozent erreicht. Für diese Altergruppe hat die STIKO bereits eine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen. Das ist bei der Altergsgruppe der 5 bis 11-Jährigen nicht der Fall. Aufgrund der Skepsis der Eltern und der, im internationalen Vergleich peäkär unzureichenden Impfmentalität der deutschen Bevölkerung, sind dennoch zu wenige Jugendliche geimpft. Demnach rechne ich auch bei den Kindern nicht damit, dass hier schnell hohe Zahlen erreicht werden. Aber eine realistische Prognose ist, dass in den nächsten 2 bis 3 Monaten 20 bis 30 Prozent der Kinder geimpft werden."
Geschrieben von: Redaktion