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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Am 3. November steht der Hirsch wieder bayernweit im Mittelpunkt: Es ist der St. HubertusTag, an dem die Jäger traditionell das Wild und die waidgerechte Jagd ehren. Symbol ist meist ein Hirsch mit einem Kreuz im Geweih, denn davon berichtet die zugrunde liegende Legende.
Doch vielerorts ist diese Ehrung bloße Makulatur. Hirsche – in der Jägersprache Rotwild – kommen in weiten Teilen Bayerns gar nicht mehr vor oder dürfen es zumindest nicht. 86 Prozent der bayerischen Landesfläche sind per Gesetz „rotwildfrei“ zu halten – Jäger haben die Vorschrift, jedes Tier zu schießen.
Das trifft auch auf die Kürnach zu, das große, felsige Waldgebiet vor den Toren Kemptens. „Obwohl dieser Lebensraum immer Rotwild beherbergt hat, hat die bayerische Staatsregierung ihn vor gut 35 Jahren per Federstrich zu einem rotwildfreien Gebiet erklärt“, beschreibt Dr. Manfred Ziegler, Vorsitzender des Kreisjagdverbands Kempten. Für das Wild ist sein alter, gut geeigneter Lebensraum heute also eine Todesfalle, in die es nichts ahnend tappt. Nur wenige Kilometer weiter westlich, in der baden-württembergischen Adelegg, gilt dieses rigide Abschussgebot zum Beispiel nicht. Dort darf Rotwild leben und wird selektiv bejagt. Die Grenze zwischen den beiden Bundesländern ist für ein Tier nicht zu kennen.
„Gerade jetzt zum Hubertustag und auf dem Höhepunkt der Drückjagdsaison möchten wir das Augenmerk verstärkt auf die dramatische Lage unserer größten Wildart richten“, so Dr. Ziegler. „Es ist unseren Zeiten nicht angemessen, einer Tierart in rotwildgerechten und weitgehend konfliktfreien Lebensräumen ihr Existenzrecht zu rauben; zumal einer Tierart, die so tief in unserer bayerischen Kultur verwurzelt ist. Wie können wir uns einerseits der Artenvielfalt verpflichten und unser Land mit Hirschgeweihen auf Sofakissen, Trachtenmode oder Wirtshausgiebeln schmücken, andererseits dieselbe Tierart aber sehenden Auges in die genetische Isolation und Ausrottung treiben?“
Der Kreisjagdverband Kempten fordert deshalb anlässlich des Hubertustags, dem Hirsch seinen Lebensraum zurückzugeben. „Die rotwildfreien Zonen sind abzuschaffen und die seit Jahrtausenden durch unsere Landschaft ziehenden Hirsche wieder wandern zu lassen“, sagt Dr. Manfred Ziegler. „Der unterbundene genetische Austausch muss wieder möglich gemacht werden, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren.“
Geschrieben von: Redaktion