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Die Sommerferien sind in Bayern so gut wie zu Ende, am Dienstag geht es für die Schüler wieder in die Klassenräume. Wie verlief der zweite Corona-Sommer für die Allgäuer Polizei? War viel los auf den Straßen? Wie viele Wildcamper wurden erneut erwischt? Darüber hat AllgäuHIT mit Pressesprecher Holger Stabik gesprochen, er hat im AllgäuHIT SonnTALK Bilanz gezogen.
Auf den Allgäuer Straßen war während der Sommerferien einiges los. Neben den einheimischen waren auch viele Kennzeichen von außerhalb unterwegs. Es gab ein hohes Verkehrsaufkommen, weil viele entweder den Urlaub im Allgäu verbracht oder durchs Allgäu Richtung Süden gefahren sind. Allerdings gab es dadurch nicht mehr Unfälle, sagt Polizei Pressesprecher Holger Stabik. „Wir sind erstaunt über die Unfall Entwicklung. Wir hätten mit mehr Unfällen gerechnet, allerdings befinden wir uns auf dem Vorjahresniveau bzw. ganz leicht darüber.“ Im letzten Jahr hat sich die Unfallzahl auch wegen den Lockdowns im Land verringert. Im Vergleich waren dieses Jahr mehr Autofahrer unterwegs.
Die Unfallzahlen haben sich in einer anderen Gruppe erhöht, es gab mehr verletzte Radfahrer. „Wir stellen das vor allem beim Umstieg aufs E-Bike fest. Häufig sind Fahrer auf höhere Geschwindigkeiten nicht eingestellt. Es sind meist lebensältere Menschen, die den Neueinstieg wagen und vielleicht nicht ganz so sicher unterwegs sind“, fasst Stabik zusammen. Deshalb empfiehlt er sich erst einmal langsam mit dem Rad vertraut zu wagen und flache Strecken auszuprobieren.
Unfallschwerpunkt Riedbergpass
Am Riedbergpass bei Obermaiselstein haben sich einige Unfälle ereignet, teilweise mit schwerverletzten Motorradfahrern. Diese Strecke benennt Holger Stabik als Unfallschwerpunkt während der Sommersaison. „Es ist eine sehr beliebte Strecke, wir merken es am Verkehrsaufkommen. Allerdings sind einige Motorradfahrer hier von der Strecke abgekommen und sind den Hang hinuntergerutscht.“ Deshalb setzt sich die Polizei, mit dem Landkreis Oberallgäu, den umliegenden Kommunen und der Straßenbaubehörde zusammen, um Lösungen zu finden. „Wir werden die Unfälle uns noch einmal anschauen, die Ursachen identifizieren und uns überlegen, was wir ändern können, um die Unfallzahlen zu verringern mit zum Beispiel baulichen Maßnahmen, einem Tempolimit oder Straßenschildern“, so der Pressesprecher weiter. Die Lösungen sollen schnellstmöglich umgesetzt werden. Bis dahin wird die Polizei die Strecke kontrollieren und appelliert an die Motorradfahrer sich mit der Strecke auseinanderzusetzen und eine geeignete Schutzausrüstung zu tragen.
Wildcamper beschäftigen die Polizei
Ein immer wieder kehrendes Thema des Sommers sind Wildcamper. Das Problem beschäftigt die Polizei besonders entlang der Alpen, dort gibt es viele Landschafts- und Schutzgebiete. Dort ist es nicht gestatten zu zelten oder ein Feuer zu zündeln. Die Polizeibeamten sind regelmäßig im Einsatz und kontrollieren das auch, sagt Holger Stabik „Sobald sie Wildcamper antreffen, wird ein Platzverweis ausgesprochen und es ist ein Bußgeld fällig. Die Höhe liegt in einem dreistelligen Bereich.“
Dieses Jahr kamen bereits 1100 Anzeigen zusammen und die Saison ist noch nicht vorbei. Der größte Teil der Anzeigen bezieht sich allerdings auf Falschparker. Sobald die Parkplätze voll sind, stellen Autofahrer ihre Fahrzeuge auch außerhalb ab – häufig in Naturschutzgebieten. „Viele geben ins Navi das Ziel ein und suchen dort nach Parkplätzen. Wenn die Plätze an einem Samstagmittag natürlich schon voll sind, wird oft falsch geparkt. Wir stellen häufig das Phänomen fest, dass wenn einer anfängt falsch zu parken, sich andere anschließen und sich darauf berufen, dass es andere ja auch gemacht haben“, stellt Stabik fest. „Legal macht es die Sache trotzdem nicht.“
Ansturm aufs Allgäu war vergleichsmäßig normal
Im letzten Jahr war coronabedingt ein Urlaub im Ausland häufig nicht möglich. Umso mehr Besucher konnten im Allgäu verzeichnet werden. Die Region hat einen regelrechten Ansturm auf die Berge erlebt. „Die Bilder, die wir alle noch aus dem letzten Jahr im Kopf haben, haben sich dieses Jahr nicht wiederholt. Natürlich waren einzelne Hotspots gut besucht, allerdings in keinem Vergleich zum letzten Jahr“, fasst Holger Stabik zusammen. Die Polizeibeamten haben teilweise an einem Tag 300 Verwarnungsgelder wegen Falschparkens ausgestellt. Es kam eine sechsstellige Summe dadurch zusammen.
Eine große Hilfe auf Parkplätzen war der Ordnungsdienst, der den Besucherverkehr koordiniert hat. Wenn es zu Problemen mit Autofahrern kam, ist die Polizei hinzugerufen worden, erklärt Stabik. „Unsere Aufgabe ist die Schlichtung. In Einzelfällen mussten wir allerdings auch Anzeigen wegen Beleidigung und Nötigung aufgeben.“
Ferienbilanz fällt positiv aus
Die Polizei ist relativ zufrieden mit dem Verlauf des Sommers, auch weil sich die Verkehrslage an der Grenze entspannt hat, sagt der Allgäuer Polizei Pressesprecher Holger Stabik. Die offenen Grenzen sind geblieben und Urlauber konnten ohne Probleme durch Allgäu nach Österreich und Italien fahren. „Das öffentliche Leben fand wieder statt. Allerdings gab es keine größeren Vorfälle – wenn, dann waren es kleinere Delikte wie Ruhestörung. Wir blicken also auf einen normalen Sommer wie ohne Corona zurück und das ist ein sehr positives Zeichen.“
Geschrieben von: Redaktion