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Bereits am Donnerstagabend (6. Mai) kam es auf der eingleisigen Bahnstrecke Kempten-Neu-Ulm zu einem Bahnbetriebsunfall, bei dem eine Kuh getötet wurde. Es entstand zudem erheblicher Sachschaden. Zunächst deutete alles auf einen Unglücksfall hin, bis sich eine Zeugin bei der Bundespolizei meldete.
Gegen 20:45 Uhr erfasste der Regionalexpress 75, der in Richtung Kempten fuhr, eine im Gleis stehende Kuh, die dadurch getötet wurde. Im Zug befanden sich vier Personen, die unverletzt blieben. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden in Höhe von mindestens 20.000 bis 30.000 Euro. Der Unfallzug war eingeschränkt fahrbereit und konnte noch in den Bahnhof Kempten gebracht werden. Die Bahnstrecke war zwei Stunden gesperrt.
Nach Begutachtung der Weide und Einzäunung durch die Bundespolizei ist ein Verschulden des verantwortlichen Landwirtes unwahrscheinlich. Der Weidezugang war zusätzlich mit einer dicken Eisenstange gesichert, welche in der Mitte vermutlich von einer Kuh durchgedrückt worden war. Der Landwirt, der den Weidezaun noch am Nachmittag überprüft hatte, gab an, dass bereits am frühen Abend zwei Kühe ausgebrochen seien, von denen er jedoch auch nach einer aufwendigen Suchaktion nur eine hatte einfangen können.
Am Samstag (8. Mai) meldete sich eine Zeugin bei der Bundespolizeiinspektion Kempten und gab an, dass ihr am Unfalltag gegen 17:25 Uhr zwei Mädchen aufgefallen waren, die auf dem Weg entlang der besagten Weide liefen. Die Jugendlichen waren im Partnerlook mit grauen Kapuzenpullovern, hellen High-Waist-Hosen sowie weißen Sneakers bekleidet und trugen weiße Kopfhörer. Die vermutlich zwischen 14 und 17 Jahre alten Mädchen hätten getanzt und seien herumgesprungen. Als die Beiden bemerkten, dass sie mit ihrem Verhalten die Tiere erschrecken, hörten sie aber nicht auf, sondern setzten das Tanzen und Herumspringen noch intensiver fort und gingen sogar noch weiter auf die Kühe zu. Wenige Minuten später erhielt die Zeugin einen Anruf, dass Schumpen über die Straße gelaufen seien und der Zaun auf die Straße rage.
In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei davor, Weidetiere, insbesondere in der Nähe gefahrenträchtiger Orte, absichtlich aufzuscheuchen oder gar zu erschrecken, und appelliert auch in Hinblick auf fragwürdige und gefährliche Trends in den sozialen Medien wie der „Kulikitaka-Challenge“, bei der vor allem Kühe erschreckt werden, sensibel mit den Tieren umzugehen.
Die Bundespolizei Kempten ermittelt in diesem Fall wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und bittet um sachdienliche Hinweise, insbesondere zu den beschriebenen Mädchen, an die Telefonnummer 0831 540798-0.
Geschrieben von: Redaktion