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Der deutsche Popkünstler Sasha wird heute 50. Jahre alt. Zu seinem runden Geburtstag erfüllt er sich einen Kindheitstraum. Er geht mit einer eigenen Show auf Tour und kommt dieses Jahr in die bigBox Allgäu in Kempten. Neben seiner Musik bringt er Geschichten aus seinem Leben mit. AllgäuHIT Redakteurin Ingrid Reitenbach hat mit dem Künstler über seine gelassene Art sowie seinen Rückblick auf die musikalische Arbeit gesprochen.
AllgäuHIT: Auf was freust du dich besonders, wenn du auf Tour gehst?
Sasha: Ich freue mich ganz besonders aufs Publikum. Das ist das, was man am meisten vermisst. Wir haben zwar ein bisschen hier und da gespielt, aber ich freue mich aufs breite Aufspielen. Und ich freue mich auf die Musik, weil es dieses Mal was ganz Besonderes wird. Es wird ja kein normales Sasha Konzert, es wird eine richtige Show. Ich erfülle mir damit einen Kindheitstraum. Es wird eine Las Vegas Show, eine One-Man-Show mit Band, Tänzern und einer Showtreppe. Das wird eine Herausforderung. Ich werde viel erzählen, aber auch Musik spielen, die mir etwas bedeutet und eine bestimmte Rolle in meinem Leben gespielt hat.
AllgäuHIT: Deine Show ist ja eine Hommage an dich als Künstler. Hättest du vor ein paar Jahren gedacht, dass du in diesem Alter auf dein Werk, dein Leben zurückschaust?
Sasha: Ich hätte mit 20 niemals gedacht, dass ich 50. werde. Das kam dann so mit dem 30sten Geburtstag, dass ich dachte: Ach, es geht doch weiter. Man rechnet nicht damit, dass man mal zu den anderen gehört und jetzt ist man selbst einer von ihnen. Das ist schon etwas befremdlich. Dass ich jetzt so einen Zwischenrückblick wage, das hätte ich auch nicht gedacht. Das hängt damit zusammen, dass ich gar nicht so weit denke. Ich denke nicht besonders weit, ich versuche es zumindest. Erst seit ich Vater bin, ist es das zum ersten Mal passiert, dass ich mir denke: Wie wird das erst in 20 Jahren sein? Das habe ich sonst nie gemacht. Das ist so ein Kredo von mir, nicht zu viel vornehmen und nicht zu viele Ziele stecken, sondern machen und schauen was passiert.
AllgäuHIT: Deine Fans begleiten dich schon eine Weile, seit 20 Jahren bist du bereits im Showbusiness. Wie schwer ist es sich treu zu bleiben?
Sasha: Ich hatte den Vorteil, das muss man nicht als Vorteil sehen, aber ich sehe es als einen, dass es bei mir relativ spät losging. Ich habe lange daran und dafür gearbeitet, dass es irgendwann passiert, dass ich von meiner musikalischen Arbeit leben kann. Aber das ist erst mit Mitte/Ende 20 passiert. Zu dem Zeitpunkt, wenn man sich nicht verbiegen muss, ist es auch kein Krampf man selbst zu sein. Und dann muss man sich auch nicht anstrengen.
AllgäuHIT: Das klingt nach der Quelle deiner Energie, denn neben der Erstellung einer eigenen Show, hast du auch eine Autobiografie herausgebracht: „If you believe“. Wie intensiv war das Schreiben?
Sasha: Ich habe es nicht allein geschrieben, sondern hatte einen netten Menschen, der mir zugehört hat. Ich dachte zuerst, dass wir in ein, zwei Stündchen durch sind. Dann habe ich aber relativ schnell gemerkt, da kommt viel zusammen. Ich bin von einer Geschichte zur nächsten gesprungen, da fängt man an sich zu erinnern und ich bin sehr froh, dass ich jemanden an meiner Seite hatte, der mir geholfen hat die Gedanken einzufangen. Ich habe gemerkt, dass es dann viel zu viel für ein Buch ist und musste den Gang nach Canossa nehmen und wieder ganz viel wegnehmen. Wie filtert man das? Jetzt bin ich stolz auf das Ergebnis und hoffe, dass es ein gut lesbares Buch ohne Abrechnungen geworden ist. Ich rede viel über das, was mich positiv und negativ bewegt hat. Aber nicht über Personen, die keine Rolle mehr in meinem Leben spielen. Ich trete nicht nach.
AllgäuHIT: Ein Teil ist auch deine Zeit als Coach bei „The Voice Kids“. Da lernt man sicher auch viel von den Kindern.
Sasha: Unglaublich viel. Man wird immer zurück an seine Anfänge zurückgeführt und kann sich total viel mitnehmen von der – im positivsten Sinne – Naivität und Unbedarftheit an Musik heranzugehen. Das hat allen Coaches und mir ganz viel Gutes gebracht und viel gegeben. Dass das Buch motivieren könnte, hat viel mit meiner Lebensgeschichte zu tun. Das habe ich mir nicht so vorgenommen. Aber wenn junge Menschen einen ähnlichen Wunsch oder einfach Träume haben, dann dürfen sie es träumen. Im Leben wird einem nichts geschenkt, aber wenn man dafür bereit ist zu arbeiten, dann können sie möglich werden. Deshalb auch der Titel: „If you believe“. Der hat dann doch am besten gepasst, weil dieser Song für mich ganz viel möglich gemacht hat und sehr viel Türen geöffnet hat.
Konzertdaten: Sasha – „This Is My Time – Die Show“ am 19.10.2022
Autobiografie: „If You Believe“ (Veröffentlichung: 01. Dezember 2021)
Geschrieben von: Redaktion