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Panorama

Allgäuer Klausen- und Bärbelevereine hoffen auf nächstes Jahr

today24. November 2021

Hintergrund
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Der Klausen- und Bärbeleverein Immenstadt hat – wie alle anderen Klausenvereine in der Region –  auch heuer viel Energie und Zeit investiert, um das traditionelle Klausentreiben auch unter Corona-Bedingungen organisieren zu können. Nach den aktuellen Regelungen waren nun alle Mühen umsonst, die geplante Veranstaltung darf nicht stattfinden. AllgäuHIT hat mit Thomas Schiedrich, dem Vorsitzenden des Vereins, gesprochen.

Wer kennt sie nicht im Oberallgäu, die finsteren Gestalten, die vom 4. bis zum 6. Dezember die Städte und Dörfer unsicher machen? Die Bärbele springen in ihren kunstvollen und bunten Gewändern traditionell am 4. Dezember, die Klausen in ihrem Fellhäs am 5. und 6. Dezember durch die Gegend. Bewaffnet mit langen Weidenruten ziehen sie umher, schon von Weitem kann man ihre Schellen hören. Nicht nur freche Kinder, auch Jugendliche und Erwachsene müssen mit Hieben rechnen, wenn sie den Klausen und Bärbele über den Weg laufen. Nicht selten knieen die Besucher der Klausen- und Bärbeletreiben auf der Straße und beten – in der Hoffnung, um die Schläge herum zu kommen.

Bereits im vergangenen Jahr mussten sämtliche Klausen- und Bärbeletreiben abgesagt werden. In diesem Jahr hatten sich die Vereine große Hoffnung gemacht, dass die Corona-Lage ruhiger bleibt und sie doch „springen“ können. Vergebens. Der Klausen- und Bärbeleverein Immenstadt zum Beispiel hatte lange überlegt und geplant, war mit Stadt, Landratsamt und der Polizei im Gespräch, hatte von 3G auf 2G umgeplant und wollte schlussendlich einen kleinen Weihnachtsmarkt mit nur drei oder vier Buden organisieren, abgezäunt, um alle Hygieneauflagen erfüllen zu können. Die Klausen hätten eine Art „Gastauftritt“ gehabt. Da nun aber sämtliche Weihnachtsmärkte in Bayern verboten wurden, hat der Verein umsonst viel Zeit und Energie in die Planungen gesteckt und hofft auf nächstes Jahr. Die Absage der Veranstaltung hat auf der Facebook-Seite des Vereins zahlreiche aufmunternde und tröstende Kommentare erhalten.

AllgäuHIT hat mit dem Vorsitzenden des Klausen- und Bärbelevereins Thomas Schiedrich gesprochen. Was bedeutet diese erneute Absage für den Verein, für die Tradition?

Herr Schiedrich, welche Auswirkungen hat es auf den Verein, für die Klausenvereine allgemein, dass das Klausentreiben nun das zweite Jahr in Folge ausfällt?

Thomas Schiedrich: „Für das organisierte Klausentreiben der Vereine ist es sehr schlecht, das Vereinsleben fällt aus. Es wird mit Sicherheit auf den Dörfern oder auch vereinzelt in den Städten Klausen geben, die, da wir ja keine Kontaktbeschränkungen haben, durch die Straßen laufen werden. Allerdings ist es halt nicht organisiert, keiner hat da die Obhut drüber. Aber das klassische Treiben, so wie es viele kennen und wie es bei den Familien, den Einheimischen und Touristen beliebt ist, wird in dieser Form nicht stattfinden können.“

Wenn das klassische Treiben nicht stattfinden kann, gibt es dann auch Nachwuchsprobleme?

Thomas Schiedrich: „Da haben wir uns große Gedanken gemacht. Dieses Jahr war ein großer Lichtblick, als wir es versucht haben doch wieder stattfinden zu lassen, dass sich ganz viele Jugendliche gemeldet haben, die mitmachen wollten, denen wir jetzt leider absagen mussten. Wir müssen uns schon Gedanken machen, wie es für den Verein in Zukunft ausschaut, ob uns der Nachwuchs wegbricht oder ob es die Beliebtheit doch steigert, weil das Klausentreiben jetzt zwei Jahre lang nicht stattgefunden hat.“

Wie ist da denn die Rückmeldung durch die Leute, die beim Klausentreiben mitmachen wollten? Gibt es da auch Probleme oder wie sieht dass aus?

Thomas Schiedrich: „Ich sehe das sehr schmerzlich, weil die Leute viel Zeit und Geld investiert haben und das ganze Jahr auf das Klausentreiben hingefiebert haben. Wir als Verein stehen dann mittendrin und versuchen, es so gut wie möglich jedem recht zu machen.“

Was macht der Klausen- und Bärbeleverein sonst das ganze Jahr?

Thomas Schiedrich: „Der hauptsächliche Zweck ist natürlich das Klausentreiben – wir sind ja der Klausen- und Bärbeleverein Immenstadt. Es gibt noch eine Unterabteilung im Verein, das sind die Fasnachtsbuzze, die den Faschingsumzug in Immenstadt organisieren. Wir sind auch sonst sehr umtriebig in der Stadt, wir machen beim Stadtfest mit, wir machen Ausflüge oder ein Sommergrillfest. Durch unser eigenes Vereinsheim sind wir relativ gut aufgestellt, dass wir auch unter dem Jahr den Zusammenhalt der Leute untereinander gewährleisten können, der ja durch Corona recht schwierig geworden ist.“

Vielen Dank für das Gespräch Herr Schiedrich!

 

 

 

 

 

 

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Geschrieben von: Redaktion

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