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Wirtschaft

Gastronom sieht Öffnung mit gemischten Gefühlen entgegen

today10. März 2021 20

Hintergrund
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Seit dem 2. November sind alle gastronomischen Betriebe in im Allgäu geschlossen. Frühestens ab dem 22. März dürfen sie wieder öffnen – und dann auch nur draußen und wenn der 7-Tage Inzidenzwert passt. Aber auch dann wird vermutlich nicht alles Ideal laufen: Wenn nicht genügend Gäste kommen, können die Gastronomen nicht ein mal ihre laufenden Kosten decken. Im Interview haben wir mit dem Gastronomen Anton Schöll aus Fischen im Oberallgäu geredet.

Radio AllgäuHIT: Herr Schöll, wissen sie denn schon ob sie weiter Coronahilfen bekommen?
Anton Schöll: Gut, das wissen wir noch nicht ganz genau, wie das läuft. Die Wirtschaftshilfen drei, wo ja aktuell seit 1. Januar für die Gastronomie greift, ist ja gestaffelt auf verschiedene Umsätze. Fehlt 100 Prozent Umsatz, fehlt 70 Prozent Umsatz, fehlt 30 Prozent Umsatz, … und dementsprechend wird ja dann aufgestockt. Wie sich das Final dann verhält, weiß noch keiner. Man hat das an den Soforthilfe-Paketen im Lockdown eins gesehen. Die meisten mussten es ja bereits schon zurückzahlen, weil Verfahrensfehler oder Berechnungsgrundlagen einfach erst im Herbst geändert worden sind. Und dementsprechend kann das natürlich mit der Wirtschaftshilfen drei auch wieder so passieren. Biele Kollegen und natürlich auch wir haben auch Angst, dass es uns wieder so geht.

Radio AllgäuHIT: Funktioniert Gastronomie im Allgäu überhaupt ohne den Tourismus?
Anton Schöll: Ich glaube, das funktioniert gar nicht. Ich mach es immer an Grundlage von unserem Ort hier in Fischen aus. Wir sind 3200 Einwohner, gut 1 000 sind über 60 und 800 sind unter 16 Jahren. Also bleiben hundert als effektives, gerichtetes Zielpublikum übrig. Wir bräuchten jetzt nur, wenn wir einen Betrieb von uns aufmachen, wir führen inzwischen drei Betriebe, bräuchten wir zirka 90 Essen am Tag. Dass wir kostendeckend arbeiten, also sprich alle 11 Tage müsste dann jeder Einheimische zu uns mit seiner Familie zum Essen kommen, dass wir nur unsere Unkosten und unser Personal bezahlen können.

Radio AllgäuHIT: Vor welchen Herausforderungen stehen die Gastronomen jetzt vor den Öffnungen?
Anton Schöll: Ja gut das sind die fehlenden Hygiene Konzepte, wie sich die Regierung eine Öffnung denn überhaupt vorstellt mit Tests, ohne Test, tagesaktuellen Tests oder vor Ort getestet mit Schnelltests. Der Gast kommt, muss einen Test machen, muss eine Viertelstunde bis halbe Stunde auf seinen Schnelltest warten und dann darf er erst bedient werden, muss abgeschirmt von anderen Leuten sitzen und dann nur draußen. Schnelltests kosten vielleicht fünf Euro, die halbe Bier 3,50 Euro und das sind dann Oktoberfests Preise. Ja, ich glaube, dass es nicht funktioniert. Das ist ein riesengroßes Problem. Unser Personal brennt natürlich auch drauf, dass sie definitiv so schnell wie möglich im hundertprozentigen Bereich wieder arbeiten und dass ihre Arbeit toleriert und honoriert wird. Und das wird natürlich nur, wenn wir einen vollen Biergarten oder ein volles Restaurant leiten. Sonst macht es natürlich auch irgendwann mal keinen Sinn.

Radio AllgäuHIT: Lohnt sich eine Öffnung dann überhaupt?
Anton Schöll: Ich bin mittlerweile auch hin und hergerissen, ich sag momentan vielleicht lieber, bringt das denn jetzt überhaupt aufzumachen? Einfach nur, dass die Regierung die Lockerungen ausspricht, aber ob es sich dann rentiert? Oder macht es vielleicht doch Sinn, noch zwei bis drei Wochen hin zu hängen und dann nachhaltig und gescheit aufzumachen und dann mit einem vollen Betrieb wieder zu starten? Da muss man sich einfach dann rüsten auf die Sommersaison und dass wir vielleicht ein kleines Stückchen Normalität über den Sommer wieder zu gelangen, das wir spätestens vielleicht ab Herbst wieder voll durchstarten können. Das wäre mein Wunsch und natürlich auch, hoffe ich jetzt schon drauf, dass es wieder richtig losgeht.

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Geschrieben von: Redaktion

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